Mediationsverfahren
Stellungnahme des Vereins «Flugschneise Süd - Nein» zu einem Mediationsverfahren
Stellungnahme des Vereins «Flugschneise Süd - Nein» zu einem Mediationsverfahren
Der Zürcher Immobilienmarkt im Sog der Südanflüge
Die im Oktober einsetzenden Südanflüge werden Gemeinden treffen, die bisher nicht durch Fluglärm belastet waren. Bis jetzt sind nur wenige konkrete Auswirkungen auf den Immobilienmarkt zu verzeichnen. Doch rechnen Immobilienspezialisten mit deutlichen Preisabstrichen in den betroffenen Gebieten nach Beginn der Südanflüge. Schätzungen über Abwertungen schwanken zwischen zehn und dreissig Prozent.
Delegationen auf Fachebene aus der Schweiz und Deutschland haben sich in Zürich zu einer ersten Aussprache über die künftige Regelung der Flugsicherung im Grenzgebiet der zwei Staaten getroffen. Dabei ging es um grundsätzliche organisatorische Fragen und die Modalitäten für weitere Gespräche mit Blick auf eine Vereinbarung zwischen den beiden Ländern.
Streckenabbau der Swiss wird nicht voll kompensiert
Der Flughafen Zürich ist vom Streckenabbau der Swiss, der mit dem Winterflugplan 2003/2004 umgesetzt wird, am stärksten betroffen. 70 Destinationen bietet die Swiss ab Zürich noch an. 14 Zielorte in Europa und 8 im Interkontinentalverkehr werden von der nationalen Fluggesellschaft nicht mehr bedient. Ein Teil der Strecken wird bereits heute durch andere Fluggesellschaften abgedeckt, zum Teil werden andere Airlines neu in die Lücken springen. Voll ausgeglichen werden die Ausfälle der Swiss jedoch nicht.
Was ist mit den Zürchern los? Zu Tausenden gehen sie auf die Strasse, führen Transparente mit sich, schmähen Bundesrat Moritz Leuenberger und Volkswirtschaftsdirektor Ruedi Jeker, und dabei sind honorige Bürgerinnen und Bürger samt dem Zürcher Stadtrat. Dabei sind auch Bewohner von Fällanden, Maur, dem Weiler Benglen und von weiteren Dörfern dies- und jenseits des Pfannenstiels. Sie alle wünschen die Südanflüge zum Teufel.
Der Südanflug auf den Flughafen Zürich über die Pfannenstielregion, über Dübendorf und Schwamendingen, wie er von deutschen Verfügungen ab Herbst dieses Jahres erzwungen wird, sei ein Sicherheitsrisiko. Diese Meinung vertreten die deutsche Vereinigung Cockpit (Neu-Isenburg), die European Cockpit Association (Brüssel) und die Swiss Alpa (Airline Pilots Association, Kloten) in einer gemeinsamen Medienmitteilung.
Interview Der Zürcher Regierungspräsident Huber, der Fluglärm und der Aargau
...Und der Preis für den Aargau ist der «gekröpfte Nordanflug»?
Huber: Die Topografie und - damit zusammenhängend - die Siedlungsentwicklung der letzten Jahrzehnte zeigen klar auf, wo es sinnvoll ist an- und abzufliegen - und wo nicht. Es geht dem Kanton Zürich nicht darum, Nachbarkantone wie zum Beispiel den Aargau zu belasten. Aber ich muss deutlich in Erinnerung rufen: 95 Prozent des Fluglärms werden von Zürich getragen.
Der gekrümmte oder gekröpfte Nordanflug bildet ein Hauptthema in der Anflugs-Diskussion um den Flughafen Zürich. Weshalb macht diese Lösung Sinn und wie schnell könnte sie realisiert werden?
Die Behauptung, dass die Einführung eines solchen Anflugverfahrens bis zu zehn Jahre dauern soll, hat viel mit Berner Beamtengehabe, wenig aber mit pragmatischen Lösungsansätzen zu tun. Spricht man mit Piloten mit weltweiter Flugerfahrung, stellt der Nordanflug auf Schweizer Gebiet überhaupt kein Problem dar. «Das machen wir in den USA standardmässig», lautet ihre Meinung dazu.
Zwischen 7000 bis 10 000 Personen folgten dem Aufruf des Verbundes «Flugschneise Süd - Nein» und demonstrierten am Samstag in Zürich gegen die drohenden Südanflüge. Die Protestaktion, mit Stadtpräsident Elmar Ledergerber sowie zahlreichen Stadträten an der Spitze, verlief durchwegs friedlich.
Die Augen der Figur sind weit aufgerissen, das Gesicht ist schmerzverzerrt. «Der Schrei», ein Meisterwerk des berühmten norwegischen Malers Edvard Munch, wird von zahlreichen Demonstrierenden durch Zürichs Strassen getragen.Gegen 10 000 Menschen demonstrierten am Samstag in Zürich gegen die drohenden Südanflüge. Sie sehen ihre Lebensqualität gefährdet.
Die Farbe Gelb dominierte am Samstagnachmittag die Zürcher Innenstadt. Die Organisatoren des Verbunds «Flugschneise Süd – Nein» mit acht Bürgerbewegungen hatten Tausende gelber Ballone, Baseballkäppi und Trillerpfeifen verteilt. Damit machten die Kundgebungsteilnehmer sicht- und hörbar mobil gegen Landungen auf der Piste 34, die das Bundesamt für Zivilluftfahrt (Bazl) vom November an bewilligt hat.