In den Medien und der Öffentlichkeit liest man nichts über das geplante "Redesign Luftraum Zürich". Diese Anpassung der Benutzung des Luftraums könnte aber einen Einfluss auf die Anzahl der Südüberflüge und die Flugzeiten haben. Nur durch Zufall hat der VFSN von diesem Vorhaben erfahren und konnte fristgerecht seine Stellungnahme beim BAZL einreichen.
Der Webseite des BAZL kann man entnehmen, dass das BAZL ein «Redesign Luftraum Zürich» plant und bereits per März 2025 umsetzen will. Die Informationen auf der Webseite sind veraltet und die publizierten Dokumente längst überholt. Ein Link auf die aktuelle Planung fehlt gänzlich.
Auszug: BAZL – Redesign Luftraum Zürich
… Das BAZL hat deshalb 2018 auf Antrag von FZAG, Skyguide und Swiss im Auftrag des UVEK das Projekt «Redesign Luftraum Zürich» in Angriff genommen.
«Ziel der Neugestaltung des Luftraums Zürich ist die Erhöhung der Sicherheit durch eine Vereinfachung der Luftraumstruktur, die zu weniger Luftraumverletzungen führt und den Schutz des Linienflugverkehrs nach und ab Zürich weiterhin sicherstellt.»…
… Es ist vorgesehen, dass die neue Luftraumstruktur im März 2025 in Kraft tritt. Dafür wird der endgültige Vorschlag der neuen Luftraumstruktur rund um Zürich im September 2024 vom BAZL mittels Aeronautical Information Circular (AIC) in die Vernehmlassung gegeben.
Dieses erwähnte AIC für die Vernehmlassung haben wir auf der Webseite www.skybriefing.com gefunden. Inzwischen ist es nicht mehr öffentlich verfügbar. Hier der Link auf unsere Kopie des Dokuments, welches das Logo von Skyguide trägt.
Das Dokument enthält 28 Seiten und beinhaltet eine Frist für Stellungnahmen bis zum 5. Oktober 2024. Diese Frist wurde uns auf Antrag bis zum 28. Oktober 2024 verlängert. Ausser zwei Seiten allgemeiner Begründungen werden die geplanten Anpassungen nicht erklärt oder sichtbar gemacht. Die möglichen Auswirkungen für die Bevölkerung sind aus den Unterlagen nicht ersichtlich! Dafür erkennt man die Macht des BAZL.
Auszug: Nach zwei aufeinanderfolgenden Versuchen zur Neugestaltung des Luftraums um den Flughafen Zürich haben die Flughafen Zürich AG (FZAG), Swiss International Airlines (SWISS) und Skyguide das UVEK ersucht, dem BAZL die Federführung für einen dritten Anlauf zur Umstrukturierung des Luftraums um den Flughafen Zürich zu erteilen. Das BAZL könnte damit Entscheidungen auch dann durchsetzen, wenn keine Einigung zwischen allen Stakeholdern erzielt wird.
Der VFSN hat seine Stellungnahme eingereicht und unter anderem folgende Punkte zur Klärung der Auswirkungen verlangt (sinngemäss):
- Wir verlangen verständliche Informationen über die Auswirkungen auf die Menschen rund um den Flughafen, insbesondere auf die Menschen im Süden des Flughafens Zürich.
- Wir verlangen eine Orientierungsversammlung im Raum Zürich.
- Wir verlangen, dass die geplanten Anpassungen mit auch für "Nichtaviatiker" verständlichen schriftlichen Erläuterungen und Berichten publiziert werden (Bundesblatt und Amtsblatt des Kantons Zürich) und dass eine erneute Frist für die Stellungnahme der Bevölkerung angesetzt wird.
- Falls das BAZL all dies ignoriert und trotzdem einen Beschluss gegen die Bevölkerung fasst, muss das BAZL in jedem Fall eine Verfügung mit klarer Rechtsmittelbelehrung sowie Nennung der Rechtsgrundlagen an den Anwalt des VFSN senden.
Dieses intransparente Vorgehen lässt vermuten, dass man dieses Redesign Luftraum Zürich durch die «Hintertüre» einführen will, ohne die betroffenen Menschen zu involvieren. Was wird uns hier verschwiegen?
Mit unserer Stellungnahme wehren wir uns gegen dieses Vorgehen und verlangen die vollständige Aufklärung der betroffenen Bevölkerung.