Sozialwerke nicht belastet
Wenn die Plafonierungsinitiative angenommen wird und damit von 6 - 7 Uhr Kloten nicht mehr angeflogen werden kann, werden grossmehrheitlich deutsche Interessen tangiert. Ohne DVO gäbe es die Plafonierungsinitiative nicht. Mit DVO gibt es keinen Grund, die Initiative abzulehnen.
Die sogenannten Wirtschaftskreise um das "weltoffene Zürich" behaupten immer wieder, dass die Annahme der Plafonierungsinitiative drastische Auswirkungen auf die Arbeitsplätze und die Wirtschaft habe (was mittlerweile wohl klar widerlegt worden ist). Selbst wenn Arbeitsplätze abgebaut werden müssten, könnte man gezielt süddeutsche Pendler, die ihr Brot am Flughafen Zürich verdienen und in Deutschland die Ruhe geniessen und auch dort Steuern zahlen, zugunsten von schweizerischen Arbeitnehmenden entlassen. Damit würden die schweizerischen Sozialwerke trotz Arbeitsplatzreduktion nicht zusätzlich belastet.
Landerechte in Deutscher Hand
Was die wenigsten von uns wissen: Deutsche Politiker argumentieren immer wieder, wenn das Problem des Lastwagentransites angesprochen wird, dass im Gegenzug zu den Transitrechten für Lastwagen die Schweiz im Rahmen der bilateralen Verträge für die schweizerischen Flugzeuge Landerechte in Europa erhalten habe. In Tat und Wahrheit hat nicht die Schweiz Landerechte erhalten, sondern die Swissair! Diese Landerechte sind auf die Swiss übergegangen, die heute eine deutsche Firma ist. Eine deutsche Firma verfügt heute über die Landerechte der Swissair und wir haben dafür die deutschen (und anderen europäischen) Lastwagen auf unseren Strassen. Dazu haben wir jeden Morgen noch den Lärm der meist deutschen Flugzeuge.
Also: Plafonierungsinitiative JA! Wer Nein stimmt, nimmt einzig die Interessen Deutschlands und deutscher Firmen wahr und richtet sich gegen die eigene Bevölkerung um den Flughafen Kloten und deren Lebensqualität.
Urs Dumermuth, Männedorf
Die Wirtschaft floriert auch mit einer Begrenzung der Flugbewegungen
Endlich erkennen und bekennen auch viele Wirtschaftsvertreter und Unternehmer, klar dass ein Flughafen mit 250 000 Bewegungen pro Jahr auch in Zukunft durchaus überlebensfähig ist.
Es ist auch logisch dass diese Beurteilung der Flughafenlobby nicht in ihr Konzept passt und alle möglichen Beweggründe ins Spiel gebracht werden. Der Tagi schreibt richtig, „die Flughafenlobby und nicht die Wirtschaft sei, für ein grenzenloses Wachstum. Endlich outen sich auch erfolgreiche Schweizer Ökonomen mit der Aussage, dass die Wirtschaft mit einer Plafonierung der Flugbewegungen von 250 000 bestens leben kann. Erstens: Es ist doch sehr überraschend, dass die Anzahl der Erwerbstätigen zunahm, aber die Flugbewegungen sogar seit dem Jahr 2000 abnimmt. Das ist ein totaler Widerspruch und zeigt nur wieder wie künstlich die Flugbewegungen mit „sogenannten Billigflügen“ in Gang gehalten wird. Wer nach London ins Kino muss oder shoppen geht für zwei Tage in New York, hat von entweder eine «nachmir die Sintflut» Einstellung oder hat ganz einfach in Zeiten, wo alle von der Klimaveränderung reden, nicht begriffen, dass er im gleichen Boot sitzt.
Anita Valentino-Mettler, Dübendorf
siehe auch:
Das Aviatik-Horrormärchen (Leserbriefe ZSZ, 07.09.2007)
Zürich startet trotz Plafonierung durch (Leserbriefe TA, 18.09.2007)
Zahlensalat der Luftfahrtlobby (Leserbriefe ZSZ, 19.09.2007)
Alte Unwahrheiten in neuer Verpackung (Leserbriefe ZOL, 20.09.2007)