Lauter Reklamationen um Lärm (Leserbriefe TA)

Publiziert von VFSNinfo am

Leserbriefe zum Artikel: Fluglärm: Gespräch mit Baden- Württemberg, TA vom 27. 6.

Dringender Reformbedarf.

Die deutsche Arroganz ist sprichwörtlich und bestätigt sich auch im Fluglärmstreit um den Zürcher Flughafen. Die Gefahr eines Flugzeugabsturzes über dicht besiedeltem Gebiet ist heute allgegenwärtig. Zynisch der neunmalkluge deutsche Vorwurf, der Flughafen Kloten sei « mitten in die Stadt gelegt worden » , wobei die historische Entwicklung unterschlagen wird. Die kleinräumige Schweiz hat keine Möglichkeit, wie etwa München auf der grünen Wiese einen neuen Flughafen hinzuklotzen. Vielleicht sollten wir Deutschland an die Invasion junger Deutscher in die Schweiz erinnern. Arbeit Suchende, die hier eine Stelle finden, während Deutschland seinen dringenden Reformbedarf vor sich herschiebt.

JÜRG STREULI, WETZIKON

Alles hat Grenzen.

Rund 60 Prozent der Landungen und Starts in Zürich- Kloten geschehen durch Gesellschaften in deutscher Hand wie Swiss, Lufthansa, Air Berlin und weitere Carriers. Der Gewinn wird in Deutschland abkassiert und der Lärm mit Rechtsbruch über dem dichtest besiedelten Gebiet der Schweiz produziert.

Und da reklamieren die Süddeutschen! Ausserdem kommen doch viele Grenzgänger zum Arbeiten in unser Land, ohne Steuern oder Sozialbeiträge zu zahlen. So ist das mit dem Flughafen Zürich. Wobei unser linker Verkehrsminister und die bürgerlichen Parteien nicht mit Kniefällen aufhören können, diesen Zustand zu zementieren. Ist es nicht genug, dass das Schweizer Volk für den Untergang der Swissair gegen vier Milliarden berappt hat? Müssen wir nun noch weiter für die Lufthansa und andere deutsche Luftverkehrsgesellschaften bluten? Und Bundesbern schaut zu. Die direkte Demokratie ist zwar schön, aber die Auslegung von Abstimmungsresultaten sowie Gesetzen zu Gunsten einer einzelnen Privatgesellschaft vernichtet Vertrauen.

ROBERT- ROGER MARTIN, STÄFA

 

Für Wirtschaft und Tourismus.

Nach Meinung der Initianten der Behördeninitiative geht die Flughafeninitiative zu weit. Haben sie sich da wohl gut informiert? Die Zahl der Flugbewegungen nimmt seit sechs Jahren stetig leicht ab. Die Wirtschaft wächst. Von den 267 000 Flugbewegungen im letzten Jahr entfielen nur 230 000 auf den Linien- und Charterverkehr. Nur sie sind für die Wirtschaft und den Tourismus von Bedeutung. Auch mit der Flughafeninitiative muss kein einziger dieser Flüge gestrichen werden. Auch die darin enthaltenen 26 000 Interkontinentalflugbewegungen nicht. Die Flughafeninitiative behindert weder die Schweizer Wirtschaft noch deren Wachstum. Alle von der Wirtschaft benötigten Flugverbindungen und auch ein qualitatives Wachstum ist mit der Flughafeninitiative weiterhin möglich.

FELIX JACCAZ, WEISSLINGEN Mitglied Initiativkomitee


siehe auch:
Druck wegen Fluglärm von ganz oben (Südkurier)
Gedankenaustausch mit Grenzkantonen über Beziehungen mit Deutschland (Bundesverwaltung)