2 Reaktionen auf das Mail von Walter Bader (2. März 06) und die unbefriedigende Antwort von Skyguide (09. März 06)
Von: Andre Eigenmann
An: <info@rita-fuhrer.ch>, <moritz.leuenberger@gs-uvek.admin.ch>,
Datum: Dienstag 14. März 2006
Betreff: Mail von Walter Bader (Zumikon) vom 11.3.2006
Sehr geehrte Frau Regierungsrätin Fuhrer
Sehr geehrter Herr Bundesratspräsident Leuenberger
Die "brenzlige" Luft-Situation vom 2. März "DC3 über Zumikon im Querflug zur illegalen Südanflugroute", welche Herr Walter Bader an die Lärmhotline der Unique geschildert hat, war wirklich sehr zynisch seitens Skyguide (Mail von Remo Weiersmüller) beantwortet worden! Die Betreiber haben es immer noch nicht begriffen, dass es nicht um theoretische Formeln (bzw. festgesetzte Minimal-Fluganforderungen, Entscheid liegt beim Piloten, etc.) geht, sondern dass sich die Bevölkerung in einer Ohnmacht fühlt und in solchen "sehr nahe sichtbaren Flugakrobatiken" eine GROSSE ANGST herrscht. Es gibt genügend Konsumation im Fernsehen zum Thema Flugzeugabsturz. Anscheinend gehört dies heute zur guten Gesellschaft.(?) Die Frage bezüglich Verantwortung bei einem Flugzeugabsturz im sogenannten Aufschlagsektor 34 würde mich ebenfalls sehr interessieren. Es ist mir schon klar, dass sich ein Politiker nie verantwortlich fühlt, da es sich ja in der Politik immer um sogenannte "Mehrheitsentscheide" handelt. Das ist eben die Politik in einem - wie sagt man doch so schön - Rechtstaat! Ich habe einen 7 Monate alten Sohn. Was soll ich ihm antworten, wenn er mich im Schulalter nach dem Sinn eines Rechtstaates fragt? Entschuldigen Sie bitte meine ehrliche Antwort: Ich weiss es nicht! Wissen Sie es in Bezug mit der momentan herrschenden Flughafenpolitik?
Damit ich mir wieder einmal ein Bild über die aktuellen Flughafen-Verhandlungen zwischen der Schweiz und Deutschland machen kann, möchte ich Sie höflich Bitten, mir schriftlich mitzuteilen, was Sie diesbezüglich seit anfangs Jahr 2006 in Angriff genommen haben. Ich - und mit mir viele weitere arg Betroffene - mussten aus den Medien erfahren, dass momentan absolut keine Diskussionen zum Thema Flughafen-Problematik stattfinden. Ist dem wirklich so? Nachdem Sie Frau Regierungsrätin Fuhrer sich für das Regierungsratsamt (vs. Ständeratssitz) ausgesprochen haben, muss dies doch in Ihrem Eigeninteresse sein, dass dieses Dossier endlich einen gewissen Erfolg an das Tageslicht bringt. Auch bei Ihnen Herr Bundesratspräsident Leuenberger nehme ich an, dass Sie endlich einen ersten Erfolg in diesem Dossier (essentielles UVEK-Thema !) niederschreiben möchten.
Ich danke Ihnen im Voraus herzlich für Ihre offene und engagierte Beantwortung! Ich trete Ihnen hiermit mit Respekt und Fairness entgegen und zähle auf Ihre bürgernahe Information. Gegenseitiges Vertrauen führt zu erfolgreichen Taten und wird im Jahre 2006 in der Bevölkerung immer noch sehr gross geschrieben - das dürfen wir doch immer wieder am eigenen Leibe erfahren - oder?
Freundliche Grüsse
André Eigenmann,
8123 Ebmatingen
Von: Adrian Schoop
Datum: 13. März 2006
An: Moritz Leuenberger <moritz.leuenberger@gs-uvek.admin.ch>
Betreff: Waghalsiges Flugmanöver in der Flugschneise Süd
Waghalsiges Flugmanöver in der Flugschneise Süd
Sehr geehrter Herr Bundespräsident
Am 2. März 2006 ca. 21.50 h soll bei schlechten Wetterbedingungen in der widerrechtlichen Flugschneise Süd im Raum Forch eine DC-3 ein anderes Verkehrsflugzeug ungewöhnlich nahe gekreuzt haben, was bei vielen Anwohnern grosse Aengste hervorgerufen hat. Erstaunlicherweise wurde der Vorfall meines Wissens in den Medien bis heute nicht erwähnt, dem Beobachtenden aus Zumikon durch die Skyguide jedoch bestätigt.
Die verantwortlichen Stellen, wie Bundesrat, BAZL, Skyguide, Regierungsrat und Unique sind durch unzählige Zuschriften von Betroffenen bereits mehrfach auf das statistisch erwiesene grösste Flugunfallrisiko in den letzten Kilometern vor dem Pistenende aufmerksam gemacht worden - dies ganz besonders mit Bezug auf die Ueberfliegung eines der dichtestbesiedelten Wohngebiete der Schweiz.
Die Antwort der Unique an den Beobachtenden aus Zumikon durch Herrn Remo Weiersmüller der Skyguide ist skandalös. Dass einzelne Piloten über dichtest bevölkerten Wohngebieten in einem Netz stark beflogener Flugschneisen im Sichtflug derartige Verhältnisse selbst verantworten müssen, spottet nach dem bundesrätlich auferzwungenen, bereits mehrjährigen Fluglärm-Terror mit hoch sensibilisierter Bevölkerung jedem menschlichen Mitgefühl und jeder fachtechnischen Vernunft.
Die vielen Betroffenen in der Südschneise erwarten eine klare Erklärung zum neuesten Zwischenfall. Wer ist verantwortlich für derartig waghalsige Kreuzungsmanöver? Welche Vorkehren werden getroffen, dass sich solche Ereignisse nicht wiederholen? Müssen wir eine zweites Ueberlingen erleben? Wer übernimmt dann die Verantwortung?
Einmal mehr erhalten die betroffenen Anwohner den deprimierenden Eindruck, dass der Bundesrat die verfassungsmässig garantierten menschlichen Bedürfnisse und Anliegen der Betroffenen unter Inkaufnahme grösster Risiken zugunsten rein wirtschaftlicher Wünsche nach wie vor zu opfern bereit ist.
Ich vermisse auch nach wie vor eine befriedigende Antwort auf meine Frage vom 13.1.06 an Sie bezüglich des, anstelle des vorgesehenen P-RNAV-Anflugerfahrens weiterentwickelten und moderneren RNP-Verfahrens, welches von den renommiertesten Fachorganisationen wie ERA, AEA, IACA, IATA und FAA dringend empfohlen wird. Dieses ist weltweit auf zahlreichen Flughäfen erprobt und geläufig. Es könnte den über weit dünner besiedeltes Gebiet führenden gekröpften Nordanflug innert kürzester Zeit mit geringsten Kosten ermöglichen. 95 % der Verkehrsflugzeuge sind angeblich damit bereits ausgerüstet.
Mit freundlichen Grüssen
Adrian Schoop, Gockhausen