Leserbrief zum Artikel "Luftfahrt will mehr Freiraum" (Ausgabe vom 31. Mai)
Den Fliegerei-Lobbyisten ist wegen der geplanten Plafonierungsinitiative offenbar der Schreck in die Knochen gefahren. Sie haben Angst, dass wenn diese Initiative vom Volk gutgeheissen würde, sie ihre fanatische Wachstumseuphorie beerdigen, müssten. Vor diesem Hintergrund wurde im Auftrag des Flughafens Kloten eiligst ein so genannter erster Luftfahrtkongress einberufen. Die dazu eingeladenen Referenten aus dem In- und Ausland schwatzten dann so ziemlich alles daher, um die Luftfahrtfanatiker in ihrem Wachstumsstreben zu unterstützen.
Einzig Bundespräsident Moritz Leuenberger hielt in seinem Referat dagegen, dass es für die Aviatik-Branche keine grenzenlose Freiheit gebe. Prompt wurde diese Äusserung während der anschliessenden Diskussion wiederholt zur Zielscheibe von Angriffen. Dass dieser Kongress in erster Linie der Bekämpfung der Plafonierungsinitiative und gleichzeitig der Propaganda für die Luftfahrt diente, steht ausser Zweifel. Groteskerweise warfen die Flughafen-Akteure dem Bund Führungsschwäche vor, und im gleichen Atemzug forderten sie diesen dazu auf, im Hinblick auf die Plafonierungsinitiative klar die politische Führung zugunsten der Luftfahrt zu übernehmen.
Dies alles zeigt, dass die Geschäftemacher vom Flughafen Kloten nach wie vor nach einem möglichst ungebremsten Wachstum streben und das ungeachtet dessen, dass:
- heute schon Tag und Nacht über dichtestbesiedelten Wohngebieten herumgekurvt wird, obwohl dies das Raumplanungsgesetz ganz eindeutig verbietet;
- hunderttausende von Menschen mit krank machendem Lärm und Dreck buchstäblich terrorisiert werden;
- die Umwelt nachhaltig geschädigt wird.
Auch eine grosse Anzahl Proteste von Stadtregierungen, Gemeinden und Organisationen aus der Bevölkerung lieben bisher ungeachtet. All dies zählt in den Augen der Flughafen-Gewaltigen offenbar zu den Neb