Kommentar VFSN: ILS 28 erst ab Herbst 2006

Publiziert von VFSNinfo am

Terminplan für die Erstellung des Instrumentenlandesystems auf Piste 28 wird nicht eingehalten werden. Skyguide hat versagt.

Bau und Inbetriebnahme des Instrumentenlandesystems für Südanflüge auf die Piste 34 haben wenig mehr als ein Jahr gedauert. Trotz intensiven Bemühungen (Aussage Unique) soll das bereits 2003 auf Herbst 2005 versprochene ILS auf Piste 28 (Ostanflüge) erst mit einem Jahr Verspätung im Herbst 2006 zur Verfügung stehen. Die Vermutung liegt nahe, dass bisher an diesem Projekt kaum oder gar nicht gearbeitet wurde.

Skyguide Experten wurden laut Unique für andere Arbeiten eingesetzt. Demnach war es nicht von Interesse dicht besiedelte Wohnquartiere, welche täglich um 6 Uhr aus dem Schlaf gerissen werden, von Anflügen auch in der Nacht zu entlasten. Eine weitere Ohrfeige für die Bevölkerung im Süden. 


Die Einführung des Instrumentenlandesystems für Südanflüge auf die Piste 34 hat etwas über ein Jahr gedauert. Bereits vor der endgültigen Fertigstellung wurde das System teilweise für Localizer-Anflügen in Betrieb genommen. Unverständlich ist, weshalb beim ILS 28 keine stufenweise Inbetriebnahme möglich sein soll.

Die Bauarbeiten für das ILS 28 wurden am 1.6.2004 begonnen. Es hätte im Oktober 2005 fertig gestellt sei sollen. Ein Rekurs erwirkte einen Baustopp von 2 Monaten (und nicht wie von Skyguide behauptet von 6 Monaten). Wären die Bemühungen wirklich so intensiv gewesen wie Unique in ihrem Communiqué behauptet, so hätte dieser Rückstand vermutlich aufgeholt werden können. Absolut unverständlich ist, wie daraus eine Verzögerung von 12 Monaten resultieren soll.

Da die Einführung des ILS 28 nun neu auf Herbst 2006 geplant ist, liegt die Vermutung nahe, dass bis heute überhaupt nicht an diesem Projekt gearbeitet wurde – also keine Spur von intensiven Bemühungen!

Näher kommt der Wahrheit wohl, dass man Experten für andere Projekte eingesetzt habe (Aussage Unique). Mit anderen Worten, es war nicht von Interesse dicht besiedelte Wohnquartiere, welche bereits jeden Morgen um 6 Uhr aus dem Schlaf gerissen werden, von nächtlichem Fluglärm zu entlasten.

Warum wurden Experten für andere Aufgaben abgezogen? Dass die Verlegung von Warteräumen anstand, war längst bekannt und kann nicht als Ausrede dienen. Hat man bei Skyguide falsch geplant, war Skyguide einmal mehr überfordert?

Wir wollen wissen, wer diese Verzögerung zu verantworten hat. Wusste das BAZL davon und hat nichts unternommen? Waren unsere Volksvertreter im Verwaltungsrat von Unique, und damit der Regierungsrat, informiert? Wenn ja, weshalb wurde die Bevölkerung ein Jahr im Glauben gelassen, es verlaufe alles nach Plan?

Die Bitte von Unique um Verständnis der Bevölkerung ist mehr als zynisch, mit diesem Verständnis ist mit Sicherheit nicht zu rechnen

Verein Flugschneise Süd – NEIN
Y.Wewerka, Pressestelle


NZZ, 8.7.05Externer Link

Medienmitteilung UniqueExterner Link

„Das Verhältnis zwischen skyguide AG und Bund“ Externer Link