Safety first - denkste! (Leserforum TA)

Publiziert von VFSNinfo am

Flughafen mit neuem Flugregime, TA 31. 3.

Safety first? Aber bitte nicht, wenn es der Bevölkerung dient, sondern nur zum Nutzen des Flughafens. Laut Bazl ist das Leben im neuen, widerrechtlichen Absturzkorridor gesellschaftlich akzeptierbar. Wirklich schockierend, wie ignorant sich dieses Bundesamt in seiner Verantwortung über die Bürger der dichtest besiedelten Region der Schweiz hinwegsetzt. Kapazität ist das Wichtigste, egal wie viele Menschen darunter leiden und wie hoch das Risiko ist. Angenommen, ein Absturz wird Realität, was nach den Statistiken so alle zehn Jahre vorkommt - haben sich die Verantwortlichen über das Worstcase-Szenario jemals Gedanken gemacht? Gewissenhafte und verantwortungsbewusste Unternehmen haben auch Themen wie diese in ihrem Businessplan. Von Gewissenhaftigkeit kann jedoch bei der gegenwärtigen Luftverkehrspolitik nicht die Rede sein.

CORNELIA HAGMANN, ZUMIKON


Die Zürcher Regierung behauptet sich einzusetzen dafür, dass möglichst wenig Menschen im Kanton unter Fluglärm zu leiden haben, für Kanalisierung, Nordausrichtung und den gekröpften Nordanflug. Nun mussten wir erfahren, dass es sich um nichts als leere Worte handelt. Diese Regierung billigt neue An- und Abflugverfahren, die massive neue Lasten für die Bevölkerung im Süden und Osten mit sich bringen. Sie hat damit ihre Glaubwürdigkeit verloren. Wenn wirklich für sechs oder sieben zusätzliche Landungen zwischen 6 und 7 Uhr morgens über 100 000 Menschen zusätzlich geweckt werden dürfen, dann ist das reiner Zynismus. Das Gleiche gilt für die neue Abflugroute nach dem Südstart. Das heutige Abflugverfahren ist nach Aussage des Bazl sicher. Trotzdem soll es so geändert werden, dass Dübendorf und weite Teile des Glattals neu mit massivem Startlärm zu rechnen haben. Offiziell aus Sicherheitsgründen (wessen Sicherheit?), in Wahrheit aus Kapazitätsgründen. Wer ist überhaupt noch interessiert am gekröpften Nordanflug, wenn weder die Anzahl Lärmgeschädigter noch das Sicherheitsrisiko zählen und das Dual Landing ohnehin mehr Landungen erlaubt?

ANITA VALENTINO-METTLER, DÜBENDORF


Es grenzt nicht nur an Frechheit, die Bevölkerung auf die Rechtsmittel zu verweisen. Es ist auch eine Frechheit, die Lärmemissionen um eine Stunde zu verlängern und das in der Abflugschneise Richtung Westen, wo so oder so bereits der grösste Fluglärm zu verzeichnen ist. Statt endlich den Fluglärm wo immer möglich zu dezimieren, wird er mit unmöglichen Reglementsänderungen noch ausgeweitet. Was glauben die «Renditensüchtigen», woher die unglaublichen Aggressionen in der Bevölkerung, ja schon bei den jüngsten Bevölkerungsschichten herrühren? Wann endlich wird dem Entwicklungswahnsinn Grenzen gesetzt? Wann endlich wird der Ausbau des bereits viel zu grossen Flughafens auf ein vernünftiges Mass festgelegt?

ARMIN LAUTENSCHLAGER, DÄLLIKON