Südanflüge mit Instrumentenlandesystem (ILS) ab 30.10.04

Publiziert von VFSNinfo am

Wie im Protokoll des deutschen und des schweizerischen Verkehrsministers am 26. Juni 2003 festgehalten, wird am Donnerstag, 28. Oktober 2004, das komplette Instrumentenlandesystem, ILS, für die Piste 34 in Betrieb genommen.

Das wird in den Herbst- und Wintermonaten am Abend vermehrt zu Südanflügen führen.

Ein Instrumentenlandesystem besteht aus zwei Hauptkomponenten, einem Gleitwegsender (Glide path, GP) und einem Landekurssender (Localizer, LOC). Der Landekurssender ist seit 30. April 2004 in Betrieb und Ende Oktober wird auch der Gleitwegsender in Betrieb gehen. Südanflüge werden dann bis zu einem Wert von 750 m Sichtweite auf die Piste und 300 Fuss (ca. 90 m) Wolkenuntergrenze durchgeführt. Das wird in den Herbst- und Wintermonaten am Abend vermehrt zu Südanflügen führen. (Medienmitteilung Unique, 26.10.04)

Bei den Ostanflügen auf die Piste 28 gilt nach wie vor eine minimale Sichtweite von 4\'500 m und 1\'200 Fuss (ca. 370 m) Wolkenuntergrenze. Sobald die Sichtwerte während der deutschen Sperrstunden zwischen den für die Piste 28 geltenden und den neuen Werten für die Piste 34 liegen, muss der Flughafen Zürich von Süden her angeflogen werden. Erst, wenn auch die Sichtwerte für den Südanflug unterschritten werden, kann von der Ausnahmeregel für die Landungen über süddeutsches Gebiet auf Piste 14 oder 16 Gebrauch gemacht werden. Wie Unique (Flughafen Zürich AG) an einem Medienhintergrundgespräch am 28. April 2004 bekannt gab, soll das Instrumentenlandesystem, ILS, für die Piste 28 voraussichtlich Ende Oktober 2005 in Betrieb genommen werden. Ob dieser Termin durch die wegen des Baustopps entstandene Bauverzögerung noch eingehalten werden kann, steht derzeit noch nicht fest.

Ende April 2004 wurde der Localizer des Instrumentenlandesystems, ILS, für die Piste 34 in Betrieb genommen. Mit dem LOC/DME-Anflugverfahren wurden Südanflüge durchgeführt, wenn die Sichtweite auf die Piste mindestens 2\'500 m betrug bzw. die Wolkenuntergrenze bei mindestens 800 Fuss (ca. 240 m) lag. Mit der Inbetriebnahme des kompletten ILS 34 sinken diese Werte auf 750 m Sichtweite auf die Piste und 300 Fuss (ca. 90 m) Wolkenuntergrenze. Der Gleitwinkel beträgt seit Ende April 3.3 Grad. Er bleibt bei den ILS-Anflügen unverändert. Die tieferen Sichtwerte werden dazu führen, dass es – hauptsächlich in den Herbst- und Wintermonaten - vermehrt auch am Abend zu Südanflügen kommen wird. Eine Auswertung der Wetterdaten der vergangenen zehn Jahre lässt darauf schliessen, dass an rund 25 % der Herbst- und Wintertage während der deutschen Sperrzeiten mit abendlichen Südanflügen aufgrund der Wetterverhältnisse gerechnet werden muss.

Seit Einführung des Localizer-Anflugverfahrens Ende April 2004 bis Ende September 2004 wurden von den total 56\'277 In Zürich erfolgten Landungen 3\'938 (7 %) auf der Piste 34 durchgeführt, 7\'917 Landungen (14 %) erfolgten auf der Piste 28 (inkl. Landungen bei Westwind) und 44\'422 Landungen (79 %) fanden auf den Pisten 14 und 16 statt.


Weitere Informationen zum Thema:

26.6.2003: Protokoll Leuenberger / Stolpe

NZZ, 26.10.04:
ILS für Piste 34 in Kloten wird in Betrieb genommen

Skyguide, 26.10.04:
Inbetriebnahme des Instrumentenlandesystems für Piste 34 in Zürich