Die Vergangenheit hat gezeigt, dass der Süden seit der Einführung der Südlandung über Jahre hinweg hingehalten und übertölpelt wurde. Trotz Protesten und Publikationen musste 2010 abgewartet werden, bis das Bundesgericht zu einer Entscheidung kam. Die Südüberflüge wurden darin als Provisorium abgetan, bis sich eine bessere Lösung ergibt. Die benennen wir stetig mit dem gekröpften Nordanflug und dem Westanflug. Den sinnlosen Ausbau zum Hub und die längst fällige Aufhebung der Sperrzeiten haben wir immer wieder thematisiert.
Hätte der VFSN in den letzten Jahren nicht gekämpft, würde diese Region massiv mehr überflogen und es käme noch schlimmer.
Gegen die beantragten Südstarts geradeaus werden wir eine Beschwerdemöglichkeit bekommen, sobald das Betriebsreglement 2017 (BR2017) durch das BAZL genehmigt wurde. Wir rechnen damit im ersten Quartal 2021 und haben dafür bereits gewisse Vorbereitungsarbeiten vorgenommen. Diese gravierende Bedrohung besteht nach wie vor. Dank dem Entscheid des Bundesrates vom 14.10.2020, das Projekt für eine Zivilaviatik am Flughafen Dübendorf nicht mehr realisieren zu wollen, sollte davon auszugehen sein, dass in Dübendorf keine 4. Piste für Kloten entstehen wird. Das ist ein Teilerfolg für den Süden, da dadurch die Kapazität am Flughafen Zürich nicht zusätzlich zu Lasten des Südens gesteigert werden kann. Da jedoch nach wie vor die Nutzung dieses Areals offen ist und der Kanton Zürich seine Einsprache gegen das Urteil des Zürcher Verwaltungsgerichts nicht zurückziehen will, bleiben wir am Ball. Der Zeitplan in beiden Angelegenheiten (BR2017 und Dübendorf) liegt in der juristischen Abhandlung der Geschäfte beim Bund resp. bei den Gerichten. Diese Mühlen mahlen langsam. Wir bedauern, dass der Innovationspark eine Verzögerung in der Realisation erfährt.
Wir machen Eingaben beim Gesamtbundesrat, bei Bundesrätin Simonetta Sommaruga (Vorsteherin des UVEK) und beim Kanton.
Wir schreiben Leserbriefe und führen Gespräche mit Medienvertretern. Leider publizieren die Medien unsere Beiträge nur selten, da sie Angst haben, Inserenten wie die Swiss und den Flughafen zu verärgern.
Wir nehmen an Veranstaltungen zum Thema Flughafen, Fluglärm etc. teil.
Wir beobachten täglich die Medien zu obigen Themen und informieren Sie auf unserer Webseite www.vfsn.ch .
Wir arbeiten eng zusammen mit:
- Klug (Koalition Luftverkehr Umwelt und Gesundheit), einem landesweiten fluglärm-kritischen Verein, der von NR Priska Seiler Graf, ZH und SR Lisa Mazzone, GE im Co-Präsidium geleitet wird,
- dem Fluglärmforum Süd, der politischen Vereinigung (Gemeinden), welche genau die gleichen Interessen wie wir vertritt,
- der Stiftung gegen Fluglärm, die uns sehr nahe steht,
- dem Bürgerforum Küsnacht, das sich u.a. gegen den Fluglärm einsetzt,
- der IG Zürich 12 (Schwamendingen), welche eine grosse Anzahl Lärmbetroffener vertritt.
Als Gast beim Schutzverband gegen Fluglärm beobachten wir die Szene rund um den Flughafen.
Wir verfolgen weiterhin Alternativen zu den Südüberflügen, wie die Westpiste und den gekröpften Nordanflug und bringen sie bei Politikern und nahestehenden Verbänden immer wieder ins Gespräch. Steter Tropfen höhlt den Stein. Ausserdem kämpfen wir unermüdlich gegen die HUB-Funktion des Flughafens, denn wir müssen dessen Lärm ertragen und die Lufthansa macht damit satte Gewinne. Immer wieder fordern wir bei ranghohen Politikern die Aufnahme der Verhandlungen mit Deutschland zur Abschaffung der Sperrzeiten.
Ständig beobachten wir die Einhaltung der Regeln, die zu Südüberflügen führen und beschweren uns. Laufend beschäftigen wir uns mit fragwürdigen Expertisen, Studien und Konzepten, welche den Bevölkerungsschutz sträflich vernachlässigen und den Bedarf eines stetig wachsenden Flughafens fordern.
Enttäuschend ist die Haltung der kantonalen Regierung, welche dauernd den Wirtschaftsmotor Flughafen überproportional propagiert und fördert und dabei die Bevölkerung im dichtest besiedelten Gebiet in Bezug auf Lärm und Sicherheit im Stich lässt. Mit dem Entscheid der Regierung das Urteil des kantonalen Verwaltungsgerichtes betr. dem Gestaltungsplan Areal Flugplatz Dübendorf ans Bundesgericht weiterzuziehen, setzte sie sich zwangsläufig auch für den Business Airport Dübendorf ein. Der Bund hat nun glücklicherweise Gegensteuer gegeben.
Wir sind Ihnen für Ihre Mitgliedschaft sehr dankbar. Im Interesse der Sache ist eine starke und engagierte Mitgliederbasis wichtiger denn je, da unangenehme Bedrohungen in den nächsten Jahren Realität werden könnten.
In jüngster Vergangenheit hat der Vorstand auf Plakataktionen und Protestaktionen verzichtet, da dafür kein unmittelbarer Anlass bestand. Regelmässig überdenken wir an Strategieanlässen die Marschrichtung und die adäquaten Aktionen im Kampf gegen die Südüberflüge. Aus strategischen Gründen können wir gewisse unserer Aktivtäten nicht an die grosse Glocke hängen, sind aber trotzdem tagtäglich am Geschehen.
Corona-bedingt hat sich das Lärmproblem temporär etwas beruhigt. Nichts desto trotz ist es wichtig den Widerstand aufrecht zu halten.
Wir werden bei den Behörden als Stachel im Fleisch betrachtet und das ist gut so.