Regierungstätliche Pflicht (Leserbriefe TA)

Publiziert von VFSNinfo am
Wofür soll sich eine Zürcher Regierungsrätin sonst einsetzen, wenn nicht für die Interessen Zürichs? Sicher nicht für den Hinterthurgau oder den Aargau,  Gebiete, die so weit weg vom Flughafen liegen, dass nicht mehr von einer ernsthaften Lärmbelastung gesprochen werden kann.
Manuel Sager

Volk will keine Verteilung
Die Zürcher Stimmberechtigten haben sich in der Abstimmung Fairflug eindeutig gegen die Lärmverteilung ausgesprochen. Insofern ist die Position von Frau Walker nur folgerichtig und entspricht dem demokratischen Willen der Zürcherinnen und Zürcher.
Maya Zuber

Unverständliche Aufregung
Manche Leute aus dem Kanton Zürich und den umliegenden Kantonen sind erschüttert und verärgert über Frau Walker Spähs Aussagen anlässlich ihres 100-Tage-Einstandes als Zürcher Regierungsrätin. Zudem wird ihr aus diesen Kreisen Dossier-Unkenntnis vorgeworfen. Wozu bloss diese Aufregung? Frau Walker Späh hat doch nur endlich den Mut, den Volkswillen durchzusetzen. Die Fairflug-Abstimmung wurde mit überwältigendem Mehr abgelehnt, die ZFI-Abstimmung genauso angenommen. Die unterlegene Minderheit will dieses Abstimmungsresultate nicht zur Kenntnis nehmen. Durch die Hintertüre «Sicherheit» wird jetzt die Einführung des Straight 16 verlangt und somit gehofft, dass die Flugimmissionen doch noch verteilt werden können. Dies im vermehrten Mass, denn der Lärm wird jetzt schon unzulässig verteilt. Dass dies gegen den Bundesgerichtsentscheid vom 22. Dezember 2010 und gegen geltende Gesetze verstösst, wird verschwiegen oder vergessen. Frau Walker Späh will die Interessen des Kantons Zürich in Bern höher gewichten. Das fordert sie zu Recht, trägt doch der Kanton Zürich 96 Prozent des Fluglärms, egal wie geflogen wird. Unheilige Kantönliallianzen mit Armen bis in den süddeutschen Raum stärken zwar das Zusammengehörigkeitsgefühl, können jedoch geltende Gesetze nicht aushebeln. Dass sich die Fluglärmfronten verhärten, war abzusehen, jetzt wo Klartext gesprochen wird. Zum Glück wird die eingeschlafene Diskussion wieder aktiviert, am runden Tisch werden diesmal auch die Vertreter des Südens teilhaben können.
Ursula Hofstetter, Forch

Klare Linie
Endlich mal einen Politikerin, die sagt, was sie will, und zwar klar und deutlich. Ich werde die Frau wiederwählen, wenn sie diese Linie beibehält. Man kann definitiv alles zu Tode diskutieren, wie das Politiker ja gerne machen. Da tut eine klare Linie richtig gut.
Peter Guggenbühl

Kapazität begrenzen
Je mehr der Lärm verteilt wird, umso grösser ist der wirtschaftliche Schaden. Lärmbetroffene sollten eine faire und einem Rechtsstaat angemessene Entschädigung enthalten. Und dies gilt für Strassen, Bahn und Fluglärm gleichermassen. Aus Sicherheitsüberlegungen sollte beim Flugverkehr vor allem der Überflug von dicht besiedeltem Gebieten insbesondere bei Starts und Landungen vermieden werden. Die Sicherheitsbedenken der Anflug- und Abflugverfahren sind grösstenteils durch Kapazitätsausweitungen entstanden. Kapazitätsbegrenzungen sind deshalb geboten.
Thomas Husemann

Flüge massiv reduzieren
Unsere Gesellschaft fliegt zu viel. Das produziert zu viel CO2. Daher wäre eine massive Flugreduktion in Zürich anzustreben. So sind alle Regionen entlastet – ohne dieses ewige Hickhack darüber, in welche Richtung denn nun gestartet werden soll.
Martin Kallmann

Tages-Anzeiger, 14.09.2015, Seite 15