Der Flughafen als Wirtschaftsmotor - durch keine statistischen Fakten belegt - wird auch in einer neuen «Komitee-Verpackung» nicht glaubwürdiger. Die nachfolgenden Fakten aus dem Statistischen Amt des Kantons Zürich sprechen für sich:
Erstens: Die Luftfahrtbetriebe haben von 2001 auf 2005 von 96 auf 86 abgenommen. Zweitens: Die Anzahl Beschäftigten in der Luftfahrt hat in der gleichen Zeitperiode von 9611 auf 5680 abgenommen.
Nun die Frage: Ist die Wirtschaft kollabiert? Hier die Antwort: Nein! Realität ist auch, dass die VBZ 2357 Angestellte haben. Dies zeigt uns auf, dass die Verkehrsbetriebe Zürich halb so wichtig sind, wie der Flughafen Zürich. Fazit: Hoffentlich hat die VBZ im kommenden Herbst nicht zuviel Laub auf den Schienen, sonst müsste die Wirtschaft - gemäss dem Komitee «living Zurich» - zusammenbrechen!
Simonia-Sarada Le Guerrier, Ebmatingen>
Selbst kreierte Schreckgespenster
Seit einigen Monaten liegen harte Fakten auf den Tisch, die die Argumente des Komitees für ein «Lebendiges Zürich» ad absurdum führen, bzw. das Gegenteil zeigen: Abnehmende Flugbewegungen, aber starkes Wirtschaftswachstum, zunehmende Anzahl von Erwerbstätigen. Leider geht das Komitee mit keinem Wort auf diese Fakten ein, sondern droht fantasielos mit dem Schreckgespenst des wirtschaftlichen Ruins und dem Verlust von Arbeitsplätzen. Kontert man die Argumente der Initianten nicht, weil man sie nicht kontern kann? Solange es der Luftfahrtlobby nicht gelingt, die stichhaltigen Argumente der Befürworter zu entkräften, stimme ich bedenkenlos 2 mal Ja! Ja zu einem vernünftigen Flughafen, ja zur einer gesunden Wirtschaft. Ein Nein ist lediglich ein Ja zum gesunden Portemonnaie der Luftfahrtlobby und deutschen Fluggesellschaften.
Peter Dünner, Dübendorf
Kopf frei für wirkliche Probleme
Apropos «lebendiges Zürich». Erstens: Haben wir nicht schon genug Leben in der Stadt? Probleme wie Messerattacken am Limmatquai mit tödlichem Ausgang, Gang-Schlägereien am Zürichseeufer mit unbekannten Folgen auf der Intensivstation, Gang-Streiche mit kaputten Scheiben an öffentlichen Gebäuden und vieles mehr. Kurz gesagt viele Probleme, welche durch die Politik nicht angepackt werden!
Und zweitens: Die Wirtschaft wuchs in den vergangenen Jahren - die Flugbewegungen aber nahmen stetig ab!
Fazit: zwei Fliegen mit einem Schlag: Die Plafonierungsinitiative kann mit gutem Gewissen und einem JA angenommen werden! Es wird für alle Anrainer des Flughafens ruhige Nachtstunden geben ganz nach dem Motto: Für a «tüüfe gsunde Schlaf"! ... und unsere Politiker haben wieder freien Kopf für die anderen wirklichen Probleme.
André Eigenmann, Ebmatingen
Exportwirtschaft bleibt schadlos
SVP-Kantonsrat Martin Arnold fürchtet um die Exportwirtschaft. Fragt sich bloss, warum?
Wenn die Anzahl Frachtflüge weiterhin so abnimmt wie von Januar bis August, dann hatten wir 2005 doppelt so viele Frachtflüge wie 2007. Die Frachtflüge brechen regelrecht ein, die Exportwirtschaft startet zu nie gekannten Höhenflügen. Wo ist das Problem, Herr Arnold?
Zudem machen Frachtflugzeuge gerade mal 0,3 Prozent der Flugbewegungen aus. Eine allfällige Plafonierung schadet unserer Exportwirtschaft also nicht im Geringsten. Es ist zu befürchten, dass alle anderen Argumente des Komitees für ein «lebendiges Zürich» ebenso wenig stichhaltig sind. Wir können also bedenkenlos zweimal Ja stimmen, ohne unserer Wirtschaft zu schaden.
Anita Valentino-Mettler, Dübendorf
siehe auch:
Das Aviatik-Horrormärchen (Leserbriefe ZSZ, 07.09.2007)
Die DVO zwingt zur Plafonierung (Leserbriefe ZOL, 07.09.2007)
Zürich startet trotz Plafonierung durch (Leserbriefe TA, 18.09.2007)
Zahlensalat der Luftfahrtlobby (Leserbriefe ZSZ, 19.09.2007)