Swiss will flexiblere Nachtflugsperre, TA vom 09.03.2007
Leitplanken setzen. Swiss-Chef Christoph Franz plädierte an der Jahrespresse-Konferenz für eine «Flexibilisierung» der Nachtflugsperre. Er forderte Landungen in Zürich ab 5.30 Uhr. Damit würde die Nachtruhe auf 5 Stunden begrenzt.
Wir Bürger müssen den Verantwortlichen Leitplanken setzen. Die Leitplanke «Plafonierung» verhindert Wildwuchs und bedeutet gesunde Grenzen für Mensch und Wirtschaft. Und mehr als 5 Stunden Nachtruhe.
HEINZ KNECHT, ZELL
Scheinheilig. Die ganze Welt redet vom Klimaschutz, und überall ist bekannt, dass die Flugindustrie zu den Hauptverursachern beim Co2 Ausstoss gehört. Und ausgerechnet jetzt fordert Herr Franz von der Swiss eine Verkürzung des Nachtflugverbotes mit der scheinheiligen Begründung des Umweltschutzes.
Flieger müssten dann keine unnötigen Warteschlaufen mehr fliegen, sagte Franz. Da hat ja jemand sehr viel Kreide gegessen, denn die Flugunternehmen sind schon längst in der Lage, Flugplanungen anzubieten, die den Spritverbrauch, die Ankunftszeit, die Streckengeschwindigkeit oder das Abfluggewicht zu berücksichtigen und somit Warteschlaufen unnötig zu machen.
DOMINIK BRUDERER, SCHLATT
Tages-Anzeiger, 10.03.2007, Seite 23
Mit weniger Schub
Kaum zu glauben, was Christoph Franz von der Swiss den TA-Lesern auftischt.Er verlangt aus ökologischen Gründen, dass Jets, welche infolge Rückenwinds vorzeitig in der Schweiz eintreffen, am frühen Morgen auch schon vor 6 Uhr sollten landen dürfen. Über das Ruhebedürfnis der Zig-zehntausenden von betroffenen Menschen setzt er sich einfach hinweg. An Stelle der noch früheren Landungen sollte er die betreffenden Fluggesellschaften anweisen, bei solchen Windverhältnissen ökonomisch zu fliegen, das heisst mit weniger Schub.Damit wäre der Kerosinverbrauch auch gesenkt und der Ökologie geholfen. In seinen Äusserungen erkennt man klar die verlogene Politik rund um den Flughafen. Man kann nur hoffen, dass die Rechnung präsentiert wird, wenn über die Flughafeninitiative abgestimmt wird.
WERNER MÜLLER, EBMATINGEN
Tages-Anzeiger, 14.03.2007, Seite 23
Swiss-Chef Franz: Welch ein Widerspruch
Ich würde der zur deutschen Lufthansa gehörenden Tochter Swiss den im Artikel erwähnten Erfolg gönnen, wenn nicht Swiss-Chef Christoph Franz an seiner gestrigen Bilanzpressekonferenz eine erstaunliche Bemerkung fallengelassen hätte, die nun alle seit 30. Oktober 2007 Betroffenen in der widerrechtlich (offiziell Notrecht) eingeführten Südschneise, aber auch in der Ostschneise aufhorchen lassen muss. Franz plädiert nämlich dringend für eine noch frühere Landung seiner Maschinen um 05.30 Uhr! Mit der ebenso erstaunlichen Feststellung, es mache keinen Sinn aus ökologischer Sicht, die Langstreckenjets Warteschlaufen fliegen zu lassen. Anstatt endlich in Berlin energisch vorstellig zu werden, damit eine tatsächlich ökologische und ökonomische Lösung sofort eingeführt werden kann, nämlich der Gekröpfte Nordanflug über durch Richt- und Raumplanung festgelegtes, wenig besiedeltes Land. Ich frage mich auch, warum diese Maschinen von der anderen Seite der Erdkugel nicht noch eine halbe Stunde später abfliegen könnten.
Und ausserdem, wo bleibt bei der Bemerkung von FRanz das dringend nötige Umdenken bezüglich des bereits eingesetzten Klimawandels, wenn er locker bekanntgibt, die Swiss werde 2007 im Einklang mit der Nachfrage wachsen? Welch ein Widersinn! Wollen wir unseren nachfolgenden Generationen tatsächlich ein solch zerstörerisches Erbe hinterlassen? Wir sind auf dem besten Wege dazu, wenn sich die Bevölkerung nicht endlich energisch dagegen wehrt. Die kommenden Kantonsratswahlen im April und die Volksinitiative im November werden es zeigen.
Waltraud Borsodi
ZOL, 14,03.2007, Seite 36
Siehe auch:
Gemeinsame Pressemitteilung VFSN/BFO: Unterstützung für Swiss-Forderung