Leserbriefe zum Artikel „Bauboom in der Südschneise“ - Sonntagszeitung vom 21.01.2007
In Ihrem Artikel wird der Geschäftsführer des Informations- und Ausbildungszentrums für Immobilien herangezogen, um zu beweisen, dass der Wertverlust der Liegenschaften in der Südschneise nicht existent sei. Dieser hat aber nur gesagt, dass die Immobilienpreise in Gockhausen um 11,2 Prozent angezogen hätten. Worauf sich diese Behauptung stützt und ob die von Donato Scognamiglio angewandte Schätzungsmethode einer kritischen Überprüfung überhaupt standhält, wird mit keinem Wort abgehandelt. Im Übrigen räumt Herr Scognamiglio ein, dass die (nicht bewiesene) Preiserhöhung ohne Fluglärm stärker ausgefallen wäre, indem er folgendermassen zitiert wird: «Der Lärm hat die Party etwas gebremst.» Das Thema Südanflüge ist keineswegs passé.
URSULA HOFSTETTER, FORCH ZH
Als Betroffener muss ich sagen, dass zwar zum Glück die befürchteten Einbussen beim Liegenschaftswert dank einer allgemein guten Nachfrage rund um Zürich nicht eingetroffen sind. Trotzdem liegt die Wertsteigerung im Vergleich zu anderen Gebieten ohne Südanflüge (zum Beispiel Goldküste, linkes Zürichseeufer) zurück. Die wirtschaftliche Seite ist jedoch nur ein Teilaspekt. Für mich ist das Vorgehen gegen geltendes Recht sowie die langfristig sicher falsche Politik des Verteilens von Flugimmissionen (Gefahr, Lärm und psychische Belastung) noch wichtiger. Wir brauchen einen Flughafen, jedoch mit Vernunft und sicher nicht den von vielen Seiten gepriesenen «Super-Hub».
MARTIN GROSSENBACHER, EBMATINGEN ZH
Es ist ein sehr grosser Unterschied, ob jemand zum Lärm hinzieht oder ob der Lärm zu einem zieht! Wenn man zum Lärm zieht, hat man auch keinen Grund, etwas zu beanstanden. Umgekehrt aber schon. Jedenfalls werden wir prak tisch regelmässig jeden Morgen um 6 Uhr aus dem Schlaf gerissen. Sie haben das vermutlich noch nie erlebt. Zum Bauprojekt Geerenbach ist zu ergänzen, dass die Landpreise erheblich eingebrochen sind. Das ist der Grund für die Realisierung dieses Projektes mit bis ans Limit ausgereizter Ausnützung. Zudem beleuchten Sie in Ihrem Artikel die rechtliche Situation mit keinem Wort. Die Illegalität der Südanflüge schmerzt ebenso sehr wie der Lärm und die auf uns herabrieselnden Schadstoffe.
FRANZ WETTSTEIN, GOCKHAUSEN ZH
Sie haben es wieder einmal geschafft, die Betrogenen und Enteigneten zu nerven und den Wirtschaftsfilz zu mobilisieren! Mit einer oberflächlichen Recherche wird von einem Bauboom in der Südschneise gesprochen. Wie wir alle schon lange wissen, waren die Baukosten seit Jahren noch nie so tief. Leider wird im Artikel das Thema «Rechtsbruch» absolut nirgends erwähnt. Das wäre goldenes Futter für einen Sonntag.
ELISABETH UND ROY MÜLLER, ZÜRICH-SCHWAMENDINGEN
Diese Leserbriefe wurden von der Sonntagszeitung nicht veröffentlicht:
Machen wir uns nichts vor! Auch wenn gebaut wird, die jetzige Situation in der Südschneise ist gegen geltendes Recht und inakzeptabel. Da in unserer Politik Weicheier sitzen, in der Wirtschaft der Filz bestens funktioniert (siehe Swissair-Prozess), einige wenige Süddeutsche sich zu wehren wissen und die Presse "heisse Themen" sucht, sind wir Südschneiser immer wieder ein Thema. Aus diesem Grund ist auch der Kampf gegen diese Illegalität (seit über drei Jahren hat kein Gericht einen Entscheid herbeigeführt) weiterhin aktuell und verstärkt sich immer mehr. Nein, der Südanflug ist noch nicht passé! Dies wird er erst sein, wenn wieder von Norden in den heiklen Tages- und Nachtstunden angeflogen wird. So wie es eben im Richtplan und im Umweltschutzgesetz steht!
Danke für die Veröffentlichung, damit Ihre einseitige Information auf der Waage etwas an Gleichgewicht erhält!!!
SIMONIA LE GUERRIER, EBMATINGEN ZH
Ihr Artikel basiert auf nich repräsentativen Umfragen und wagen Behauptungen. Folgende Punkte werden im Bericht absolut nicht berücksichtigt: Der Rechtsbruch in der Schweizer Demokratie, die Option "Gekröpfter Nordanflug" - welcher durch das BAZL genehmigt wurde, die ausländischen Top-Manager - welche nur begrenzt in Zürich-Gockhausen wohnen/leben (Nähe zur internationalen Schule), die ausbleibenden Lärmschutz-Zahlungen an den Mittelstand, die Verslumung in Zürich-Schwamendingen, die Inkaufnahme eines Absturzes im dichtest besiedelten Gebiet der Schweiz (!!!) und viele mehr!
Ich bin nicht bereit mich unter eine Käseglocke zu stellen und in Umluft (Minergie) meinen Schlaf abzuhalten und meine Wurst zu grillen. Entschuldigen Sie, aber das entspricht gegen meinen Sinn von Rechtsstaat, Bevölkerungsschutz, Nachhaltigkeit und Ökologie (jeder Südanflug - und dies sind nicht wenige in den Randstunden! - braucht für 70 Kilometer mehr Kerosin)! Der Respekt des Journalisten bleibt in diesem desaströsen Bericht leider auf der Strecke - schade!
Ich zähle auf Ihre Veröffentlichung, da der Bericht wirklich sehr einseitig ausgefallen ist!
ANDRÉ EIGENAMNN, EBMATINGEN ZH
Lieber Herr Thöny
Selten habe ich einen so schnodrigen ,stilistisch auf tiefstem Niveau, von Neid triefenden Artikel über die Südanflüge gelesen.Sie müssen aus unbekanntem Grund in Ihrer Befindlichkeit stark gestört sein oder Sie haben den Auftrag für den Artikel vom Flughafen direkt bekommen, so quasi" machen Sie mal ein bisschen PR für uns"
Warum nicht sachlich bleiben?
Tatsache ist, dass die Südanflüge illegal sind, gegen verschiedene Gesetze verstossen. Jede Art von Einspruch der Bürger wurde zum Voraus unterbunden, was einer Demokratie nicht würdig ist.
Tatsache ist, dass von Montag bis Freitag die Flieger von 6-7 Uhr im Tiefflug zB über Zumikon, Gockhausen, und vor allem Schwamendingen fliegen. Samstag, Sonntag und an Feiertagen (auch solchen, die nur in Deutschland gelten) fliegen sie von 6-9 Uhr. An vielen Abenden, je nach Wind, fliegen die Flugzeuge auch ab 20 Uhr offiziell bis 23 Uhr, sehr oft aber auch bis 24 Uhr über die Südschneise.
Sie müssen einen wahnsinnigen Widerwillen gegen die sogenannte Goldküste haben, anders kann ich mir Ihren Artikel nicht erklären.
Tatsache ist, Zumikon gehört nicht zur Goldküste, da kein Seeanstoss vorhanden ist. Gockhausen auch nicht. Vor allem vergessen Sie Schwamendingen, wo ja bekannterweise eher das werktätige Volk lebt. Arme Leute, 300 m über Boden fliegen die Flugzeuge da durch.
Ebmatingen ist auch betroffen. Ich zucke nicht mit der Schulter. Es stört sehr, wenn man jeden Morgen um 6 Uhr geweckt wird. Als werktätige Frau reicht mir eine Schlafdauer von manchmal 6 Stunden nicht wirklich, um ausgeruht am Morgen aufzustehen und arbeiten zu gehen.
Sie selbst wohnen bestimmt nicht in der Anflugschneise, sonst würden Sie nicht so locker vom Hocker motzen....................
Also lieber Herr Thöny
Etwas mehr Sachlichkeit in weiteren Artikeln. Die Befindlichkeit des Schreibers interessiert den Leser überhaupt nicht!!!Sie animiert eher zum Gähnen.
Freundliche Grüsse
CAECILIA PÜSCHEL, EBMATINGEN
Leserbrief im Glattaler vom 29.01.2007:
Unwahrheiten in der Sonntagspresse
In der Sonntagspresse war am 21. Januar von einem Bauboom in der Südschneise zu lesen und auch davon, dass die Immobilienpreise und Einwohnerzahlen trotz Fluglärm stark ansteigen würden.
Was der Journalist da von sich sich gegeben hat, ist einfach gelinde gesagt unwahr. Das ist für mich kein recherchierter Journalismus. Diese Damen und Herren können darauf gefasst sein, dass in den nächsten Tagen eine Flut von Abo Kündigungen eintreffen!
Anita Valentino Mettler, Dübendorf