ZFI: Freipass für Immissionen (Leserbriefe TA/ZOL)

Publiziert von VFSNinfo am
Deutsche bleiben hart in Fluglärmfrage, TA vom 13. 9. / ZFI: Südschneiser lachten Rita Fuhrer aus, TA vom 7. 9.

Es sollte auch mal daran erinnert werden, dass ein beträchtlicher Teil der Überflüge durch deutsche Fluggesellschaften (inkl. Swiss) erfolgen. Um den Waldshutern zu entsprechen, müsste am besten der Anflug auf Zürich via Frankreich, Nordwestschweiz oder aber via Österreich und Graubünden erfolgen. Falls sich dann die Österreicher wehren, könnte ja mit deutschen Fliegern von Deutschland via.. . und Italien die Schweiz angeflogen werden.

Die Verschwendung von Geld (Kerosin und Flugkosten) und die Luftverschmutzung werden nicht berücksichtigt. Ergänzend zum Ansinnen der Waldshuter passt natürlich auch, dass die ebenfalls deutsche Air Berlin in Kloten einen Hub eröffnen möchte. Passt das wirklich: Profit den Deutschen – Lärm und Umweltverschmutzung den Schweizerinnen und den Schweizern!?

Es wäre an der Zeit, dass auch wir Härte zeigen! Unser Bundesrat und unser Regierungsrat, insbesondere Regierungsrätin Rita Fuhrer sind dazu jedoch zu weich; sie bevorzugen weiche Formeln, um harte Bürger nach Jahren der Illegalität legal zu belärmen

JÖRG GOSSWEILER, SCHWERZENBACH AFZL, Aktion f. zumutbaren Luftverkehr

 


Gegenwärtig wirbt Regierungrätin Rita Fuhrer rund um den Flughafen für den ZFI (Zürcher Fluglärm-Index). Der ZFI hat zum Ziel, die Anzahl der stark belästigten Personen auf 47 000 zu reduzieren. Das erlaubt rund 325 000 Flüge. Das Belästigungsmass der stark Belästigten scheint nach oben unbegrenzt zu sein. Damit nicht genug: Die Leistungen des Flughafens können mit der Formel und zusätzlich einer Kanalisierung – besonders nachts – weiter gesteigert werden! Die Landgemeinden im Flughafen-Norden müssen damit rechnen dazuzugehören.

Frau Fuhrer hat dies dieser Tage an ihrer Bülacher Vorstellung als sehr wahrscheinlich eingestuft. Sind die stark Belästigten und Schlafgestörten einmal in der ZFI-Klasse, dann zählen sie für die Regierung nicht mehr, solange die Maximalzahl nicht überschritten wird.

Es sind alle Pistenrichtungen betroffen, das heisst, es könnte in allen Flugschneisen zu einem Ausbau des Pistensystems sowie Siedlungsbeschränkungen kommen. Wenn das nicht genügt, greift die Regierung zur Raumplanung. Damit würde der Exodus der Bevölkerung gezielt herbeigeführt. Der Fluglärmindex des Zürcher Regierungsrates würde – demokratisch abgesichert – ein Zürcher Freipass für Immissionen werden. Nur die Limitierung der Flugbewegungen und ein Stopp für den Pistenausbau können diesen Freipass verhindern. Die Flughafeninitiative stellt daher für uns Flughafennachbarn den einzig richtigen Schutz zum Erhalt der Lebensqualität sicher.

ADRIAN BIRRER, BÜLACH

TA, 18.09.2006, Seite 21

 

Letztes Restchen Vertrauen ist weg

Kürzlich im Loorensaal der Gemeinde Maur. Regierungsrätin Rita Fuhrer soll uns den Zürcher Fluglärm Index (ZFI) erklären. So wurde es auf den Plakaten versprochen.

Als wir dort ankamen, glaubten wir, im falschen Film zu sein. Acht Polizisten empfingen uns und bewachten den Loorensaal. Zusätzlich waren noch sechs Bodyguards für Frau Fuhrer anwesend. Hat sich Frau Fuhrer so weit vom Volk entfernt, dass das Volk für sie eine Bedrohung ist?

Ob der ZFI etwas Positives ist, lässt sich nicht sagen, da die Formel niemand versteht. Es kann doch an allen Werten so geschraubt werden, dass es der Regierung und der Unique passt. Dass Gockhausen, Binz, Ebmatingen und andere Wohngebiete nicht im gestörten Bereich gemäss der gezeigten Karte sind, zeigt doch auf, wie fraglich der ZFI ist. So soll man Vertrauen haben in den Regierungsrat.

Ich hatte am Anfang der Einführung schon die Idee, den ZFI zusammen mit der Plafonierung (Beschränkung der Flugbewegungen) einzusetzen, da sich die beiden nicht gegenseitig ausschliessen. Die sture Haltung des Regierungsrates erstaunte mich: «ZFI oder Plafonierung — niemals beides!»

Dass im Verlaufe der Präsentation von Frau Fuhrer auch der Kantonsrat angegriffen und der Unfähigkeit bezichtigt wurde, hat uns mehr als nur erstaunt. So geht also die Exekutive des Kantons Zürich mit der Legislative um. Genau so ist bis jetzt die Regierung mit der fluglärmgeplagten Bevölkerung im Osten und Süden umgegangen.

Fazit des Abends: Das wenige Vertrauen, das wir doch noch in die Regierung hatten, ist nun vollends weg.

Alfred Schweizer, Ebmatingen

18.09.06, ZOL



siehe auch:
Informationsveranstaltungen zum Zürcher Fluglärm-Index (Regierungsrat, 31.08.06)
Am 20.09.06 in Meilen!

Fuhrer geht in die Höhle des Löwen (TA, 06.09.06)
Rita Fuhrer im Schneiser-Land (NZZ, 07.09.06)
Südschneiser lachten Rita Fuhrer aus (TA, 07.09.06)
Dampf ablassen in Schwamendingen (TA, 18.09.06)
Schlechtes Echo für den Fluglärm-Index (NZZ, 01.09.06)
Fuhrers Index auf der Kippe (Landbote, 08.09.06)