Ausgehend vom Grundsatz gemäss § 1 Flughafengesetz, wonach der Staat den Flughafen Zürich zur Sicherstellung seiner volks- und verkehrswirtschaftlichen Interessen fördert und dabei den Schutz der Bevölkerung vor schädlichen oder lästigen Auswirkungen des Flughafenbetriebs berücksichtigt, wird die Flughafenpolitik des Regierungsrats des Kantons Zürich bestimmt. Rechenschaft über die diesbezüglichen Tätigkeiten des Regierungsrates gibt die jährliche Ausgabe des Flughafenberichts. Näheres aus der Sicht vom VFSN im letzten Artikel.
Der VFSN verfolgt die Flughafenpolitik der Regierung aufmerksam und interveniert bei Bedarf im Sinne der Vereinsziele.
Flughafen Zürich im Oktober mit höherem Verkehrsaufkommen IP 1.12.2021
Der Flugverkehr am Flughafen Zürich hat im vergangenen Monat weiter zugenommen. Gemäss der auf der Flughafenwebseite täglich aktualisierten Statistik gab es letzten Monat insgesamt 16'127 Flugbewegungen. Gegenüber September hat die Zahl der Starts und Landungen damit, dank einem regen Herbstferien-Verkehr, um gut 5 Prozent zugenommen.
Make science, not miles UZH 4.11.2021
Die Universität Zürich (UZH) möchte die durch den Wissenschaftsbetrieb generierten CO2-Emissionen senken. Dafür sollen in erster Linie Flugreisen reduziert werden, weil diese den grössten Hebel bezüglich CO2-Reduktion aufweisen. Auch diesbezüglich besteht also für Politik/Flughafen/Swiss ... kein Grund mehr, angeblich für die Wissenschaft immer noch mehr Flugangebote zu schaffen.
Firmen planen massive Reduktion der Geschäftsflüge NZZ 8.11.2021
Der Versicherer Zürich will die Geschäftsflüge 2022 um 70 Prozent, Swiss Re die ihrigen um die Hälfte gegenüber der Zeit vor der Pandemie verringern. Die Massnahme ist attraktiv, da sie die Umwelt und das Portemonnaie schont. Und die Pandemie lehrt: Es geht oft auch ohne Reisen.
Zürich und Swiss-Re machen es vor und reduzieren Geschäftsflüge nachhaltig. Kompliment.
Die Bedeutung des Flughafens Zürich hat abgenommen NZZ 16.11.2021 Business Traveltip 16.11.2021
Der Flughafen Zürich und der Flugverkehr insgesamt seien systemrelevant und wesentlich für die Schweizer Wirtschaft. So hiess es zu Beginn der Corona-Pandemie als es darum ging, Luftfahrtbranche mit staatlichen Hilfen unter die Arme zu greifen. Für die Firmen in der Stadt Zürich indes hat die Bedeutung des Flughafens über die Jahre stetig abgenommen, wie die fünfte Firmenbefragung der Wirtschaftsmetropole ergab.
Auch in Deutschland ist träumen erlaubt Nürtinger Zeitung 19.11.2021
Die Flugroute für die Startbahn Ost am Flughafen Stuttgart soll etwas weiter nach Süden verlagert werden. Die Übergabe von 15022 Unterschriften von der Bürgerinitiative „Vereint gegen Fluglärm“ in Stuttgart gegen die geplante Abflugroute bescherten Dietmar Mitterfellner einen schönen Traum. Ein Leserbrief.
«Bekämpft werden muss der CO₂-Ausstoss, nicht die Luftfahrt» ZSZ 22.11.2021
Andreas Schürer leitet das Komitee Weltoffenes Zürich. Der Männedörfler befürchtet, dass uns die Südanflüge noch lange erhalten bleiben. Ein Gespräch mit Thomas Schär, Redaktor ZSZ Bezirk Meilen.
Medienkonferenz zum Flughafenbericht 2021 ZH 3.12.2021
Der Kanton Zürich ist Hauptaktionär der Flughafen Zürich AG. In der Eigentümerstrategie zur kantonalen Beteiligung hat der Regierungsrat eigene strategische Ziele und Erwartungen an die Flughafen Zürich AG formuliert. Im Flughafenbericht informiert er jährlich über deren Erreichung.
Nachfolgend eine Analyse der Präsentation von Edi Rosenstein, Präsident VFSN
Die Zürcher Regierung kommentiert den Flughafenbericht an der Medienkonferenz u.a. wie folgt:
«Der Regierungsrat ist mit der Geschäftstätigkeit der Flughafen Zürich AG sehr zufrieden. Sie hat die Gesellschaft erfolgreich durch die grösste Krise der Luftfahrt geführt, ohne dafür staatliche Mittel beanspruchen zu müssen». Dass auch die Flughafen AG Kurzarbeitsentschädigungen für ihre Mitarbeiter bezogen hat, wird nicht erwähnt.
Dafür heisst es dann: «Der ZFI-Monitoringwert sank aufgrund des pandemiebedingten Rückgangs des Flugverkehrs 2020 auf 15 468 Personen. Im Vergleich zu 2019 entspricht dies einem Rückgang von insgesamt 73 Prozent, wobei die Zahl der in der Nacht im Schlaf gestörten Personen um 86 Prozent abnahm und die Zahl der stark belästigten Personen am Tag um 65 Prozent zurückging».
Weshalb es bei diesen wenigen Flugbewegungen überhaupt noch 360 Flügen zwischen 23 und 06 Uhr gab, ist kaum verständlich, denn die halbe Stunde von 23.00 bis 23.30h ist für den Verspätungsabbau reserviert und solche hat es in dieser Zeit wohl nicht gegeben. Einmal mehr hat die Volkswirtschaftsdirektorin vor allem den Blick auf die Wirtschaft gerichtet und das Volk aussen weggelassen. Vielleicht sollte der Kanton diese Direktion gelegentlich in Wirtschaftsdirektion umbenennen.
Interessant an der Präsentation der Regierung ist ihr Massnahmenkonzept, welches als Ziel für den ZFI angibt, diesen so tief wie möglich halten zu wollen. Zieht man in Betracht, dass der maximal zulässige ZFI-Wert in den letzten 10 Jahren immer überschritten wurde, ausser natürlich im Corona Jahr 2020, dann ist diese Aussage nur zynisch.
Weiter heisst es: «Abnahme des Monitoringwerts insbesondere durch: a) Passive Schallschutzmassnahmen b) Lenkungswirkung des neuen Lärmgebührenmodells und c) Erneuerung der Flugzeugmuster bei SWISS und Helvetic». Kein Wort, dass er 2020 nur wegen Corona unterschritten wurde. Eine repräsentative Umfrage zeigt, wie zahlungsbereit die Schweizerinnen und Schweizer beim Klimaschutz sind. Höhere Flugticketpreise würden Akzeptanz finden.