Monatsrückblick März 2021

Publiziert von VFSNinfo am

Bis anhin war es üblich, dass die Volkswirtschaftsdirektion des Kantons Zürich jährlich einmal die interessierten Vereine und Verbände, welche sich mit dem Fluglärm beschäftigen, zu einem Info-Forum einlädt. 2019 liess Regierungsrätin und Volkswirtschaftsdirektorin Carmen Walker Späh dieses „mangels Themen“ ausfallen, ebenso im 2020, dann allerdings wegen Corona! Üblicherweise machen wir an diesem Info-Forum eine Präsentation mit unseren Feststellungen, Fragen und Forderungen. Somit sahen wir uns veranlasst am 23.2.2021 RR Carmen Walker Späh ein umfassendes Dossier mit fünf konkreten Forderungen und sechs klaren Fragen einzureichen, zusammen mit der Stiftung gegen Fluglärm. Mit den angehängten Beilagen umfasste die Eingabe 31 Seiten.

Mit Datum vom 15.3.2021 haben wir von RR Carmen Walker Späh ein einseitiges Antwortschreiben erhalten, welches auf keinen einzigen unserer Punkte eingeht. Daraus nur einen Satz:
Abschliessend bitte ich Sie, Ihre Fragen, die im Zusammenhang mit dem Flughafen Zürich stehen, anlässlich eines künftigen Info-Forums zu stellen.
Diese Art des Umgangs lassen wir uns nicht gefallen und werden entsprechende Massnahmen an der Vorstandsitzung von Mitte April erörtern.
 

Es grüsst Sie
Ihr VFSN
 

Die wichtigsten News

Swiss prüft eine stärkere Redimensionierung als bislang vorgesehen IP 4.3.2021
Wegen der Coronapandemie ist die Swiss vergangenes Jahr tief in die roten Zahlen gestürzt. Operativ resultierte bei der Lufthansa-Tochter ein Verlust von 654 Millionen Franken. Den vormals angekündigten Ausbau des Flugprogramms im zweiten Quartal legte die Swiss vorerst auf Eis, wie sie bereits Ende Februar mitteilte. "Seit Jahresbeginn hat sich die Ausgangslage massiv verschlechtert. Es zeigt sich in aller Deutlichkeit, dass sich die gesamte Airline-Branche strukturell verändern wird", wie der neue Swiss-Chef Dieter Vranckx zitiert. Swiss werde deshalb eine stärkere Redimensionierung prüfen müssen als bislang vorgesehen.

Fluglärm hat Mitschuld an kardialen Todesfällen Medical Tribune 4.3.2021
Fluglärm am späten Abend und in der Nacht triggert wohl tödliche Herz- und Gefässerkrankungen. Dies ergab die Analyse der Daten von fast 25 000 Erwachsenen über 30 Jahre, die zwischen 2000 und 2015 gestorben waren. Alle hatten im Gebiet um den Flughafen Zürich gelebt. Während die Studienautoren um Apolline Saucy von der Universität Basel keine einheitlichen Zusammenhänge zwischen der Lärmbelastung und einem Ableben am Tag beobachteten, war dies für Personen, die zwischen 23 Uhr und 7 Uhr starben, anders: Mit der Lautstärke stieg auch das Risiko, zwei Stunden später einem kardiovaskulären Ereignis zu erliegen. Auch in deutschen Medien wird die gesundheitliche Gefahr von Fluglärm thematisiert.

Selbst Fluglärmgegner finden die Stille bedrohlich TA 16.3.2021
So viele Flüge und Passagiere wie zuletzt vor fünfzig Jahren – was heisst das für Angestellte und Anwohner des Flughafens? Für einmal verlinken wir hier einen Artikel inkl. den Kommentaren, welche ein gutes Bild abgeben, wie die Tagi-Leserschaft zum überdimensionierten Flughafen Zürich steht.

Flughafen will Jugend für Natur gewinnen ZU 24.3.2021
Die Flughafen Zürich AG und die Greifensee-Stiftung realisieren gemeinsam ein Junior-Ranger-Programm. Ein cleverer Schachzug des Flughafens um schon ganz Junge an den Flughafen zu binden und damit vielleicht auch schon ganz früh eine gewisse Akzeptanz für den Fluglärm zu schaffen. Ist sich die Greifensee-Stiftung bewusst, dass sie hier für einen ganz anderen Zweck institutionalisiert wird? Vielleicht sollte der VFSN analoge Touren um 06.00 Uhr in der Region Pfannenstiel anbieten.

Höherer Funkmast sorgt für Unmut ZSZ 25.3.2021
Eine für den Flugfunk genutzte Antenne soll ersetzt werden. Der geplante Ersatz sorgt nun in Zumikon für Unmut. So sind beim BAZL vier Einsprachen von 20 Privatpersonen gegen die neue Anlage eingegangen und der Gemeinderat hat das kantonale Amt für Mobilität gebeten, die Ablehnung des Gesuchs beim BAZL zu beantragen. Auch wir haben zu diesem neuen Funkmast vertiefte Abklärungen gemacht, insb. ob er allenfalls für eine Erweiterung der Skyguide-Anlagen im Hinblick auf allfällige Südstarts genutzt werde. Eine entsprechende Anfrage bei Skyguide hat dies kategorisch ausgeschlossen. Daraufhin hatten wir keinen Grund und keine Berechtigung mehr um eine Einsprache zu machen.

Rahmenabkommen und Fluglärm Watson 31.3.2021
Befürworter des Rahmenabkommens mit der EU erwarten bei einer Ablehnung weiterhin Nachteile für den schweizerischen Luftverkehr. Die An- und Abflüge in Zürich werden seit bald 20 Jahren faktisch von Deutschland diktiert.

Erstes Fluglärmgesetz im Jahr 1971 für Deutschland heise online 31.3.2021
Bereits der deutsche Seuchenforscher Robert Koch erkannte im Jahr 1910: "Eines Tages wird der Mensch den Lärm ebenso unerbittlich bekämpfen müssen wie die Cholera und die Pest". Um die Anwohner vor Belastungen durch Fluglärm zu schützen, wurden 60 Jahre später im entsprechenden Gesetz zum Schutz gegen Fluglärm Grenzwerte und Schutzzonen festgelegt.

Wird der Militärflugplatz Dübendorf zum «Airfield City Zürich»? KLUG 1.4.2021
Aufgrund des Urteils vom Verwaltungsgericht des Kantons Zürich bezüglich Innovationspark Zürich IPZ reagiert der Regierungsrat mit einer Doppelstrategie. Einerseits zieht er das Urteil an das Bundesgericht weiter, anderseits beschliesst er einen Plan-B mit einem Neustart der Planungsarbeiten.
Die wichtigsten Fakten zur aktuellen Situation sowie Kommentare, Folgerungen und Fragen unseres Vorstandsmitgliedes Cla Semadeni lesen Sie auf Seite 4 in der neusten FLAP-Publikation vom KLUG.