Einerseits verlangt der VFSN, welcher 5‘000 Mitglieder vertritt, die Einführung des gekröpften Nordanfluges (GNA). Für diesen wurde bereits 2005 in einer wissenschaftlichen Studie nachgewiesen, dass er umsetzbar ist. Zudem ist er sicher und muss weder von Deutschland genehmigt werden, noch hat Deutschland eine gesetzliche Handhabe dagegen. Wird der GNA als direktes Anflugsystem angewendet, ohne unnötige Schlaufen, so verkürzt sich die Anflugroute für alle von Westen und Norden kommenden Flüge sowohl distanzmässig, wie auch zeitlich, es wird weniger Kerosin verbraucht und weniger Bevölkerungsanteile belärmt.
Andererseits verlangt der VFSN, dass Skyguide jede Umstellung des Anflugsystems in Echtzeit mit Angabe der Umstellungsgründe online verfügbar macht. Zu oft kommt es zu Umstellungen, welche im Nachhinein mit fadenscheinigen, nicht mehr überprüfbaren Argumenten begründet werden. Da Skyguide ihr Tun so oder so minutiös dokumentieren muss, dürfte das Onlinestellen dieser Information kaum ein Problem oder einen wirklichen Aufwand darstellen.
Vorgängig zur GV fand ein stündiges Podium zum Thema „Das umweltfeindliche Wachstum des Flughafens Zürich umkehren und die Bevölkerung vor dem schädlichen Fluglärm schützen“ mit Priska Seiler Graf, Nationalrätin SP, Stadträtin Kloten, Co-Präsidentin KLUG, Präsidentin des Dachverbandes Fluglärmschutz; Max Binder, Präsident PRO FLUGHAFEN und a. Nationalrat SVP; Jürg Eberhard, Gemeindepräsident Zumikon und Präsident Fluglärmforum Süd und Christian Weiss, Business Continuity and Crisis Management Skyguide unter Leitung von Michael von Ledebur, Redaktor NZZ statt. Die kontrovers geführte Diskussion zeigte eindrücklich, dass die Positionen in Bezug auf den Flughafen nicht unterschiedlicher ausfallen könnten. So zählt in gewissen Kreisen nur Wachstum, als ob die hiesige Volkswirtschaft und das Glück der Bevölkerung nur vom Flughafen und seiner HUB-Funktion abhängig wären. Die Bedürfnisse der Bevölkerung nach Lebensqualität, Rücksicht auf die Umwelt und die Menschen werden ausgeklammert. Dem Flugverkehr sollte aber die heute bestehende Privilegierung gegenüber anderen Verkehrsträgern entzogen werden, damit durch Dumpingprise geschaffene Fehlanreize eliminiert und Umweltbelastungen sowie die Belastung der Bevölkerung rund um den Flughafen reduziert werden können.
Edi Rosenstein, Präsident VFSN, 27.03.2019