Der VFSN erwartet Klärung durch das CASO (VFSN)

Publiziert von VFSNinfo am
Gemäss TA vom 8. Dezember identifizieren die Caso-Mitarbeiter als Hauptgefahren das Pistenkreuz und die querenden Rollwege und taxieren das Südkonzept als am sichersten. Da das Südkonzept nachweislich nicht am sichersten ist, wollen wir wissen, welche Interessen und Personen hinter diesen Aussagen stehen.

Das Civil Aviation Safety Office (CASO) ist das oberste Kontrollorgan im UVEK bezüglich Sicherheit der Luftfahrt. Es berät das UVEK in allen Fragen der Luftfahrt-Sicherheitspolitik und übt das diesbezügliche Controlling über das Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL) aus. Als Chef und Civil Aviation Safety Officer amtet Andrea Muggli.

Andrea Muggli war als Manager der Flughafenbetreiberin Unique der vehementeste Verfechter neuer Anflugschneisen[1] . Er ist der Vater des "Dual Landing", dem gleichzeitigen Landeanflug auf die sich kreuzenden Pisten 28 von Osten und Piste 34 von Süden. Er war überzeugt, dass damit problemlos die prognostizierten 420\'000 Flugbewegungen abgewickelt werden könnten.
Sicherheitsbedenken oder Skrupel, das Pistenkreuz mit noch nie dagewesener Intensität zu belasten, schien der für Flugoperationen zuständige Unique-Manager keine zu haben.

Seit Jahren existiert auf den Flughafen Zürich das Risiko mit den sich kreuzenden Pisten und Flugrouten bei Durchstarts. Entsprechende betriebliche Abläufe sorgen für grösstmögliche Sicherheit. Eine hundertprozentige Sicherheit kann es jedoch nie geben.
Für den Civil Aviation Safety Officer war diese Situation offensichtlich im "grünen Bereich".

Ebenso ist Variante Jopt (mit Pistenverlängerungen) seit Jahren Bestandteil der SIL-Varianten. Damit werden die bestehenden Gefahrenpunkte der sich kreuzenden Pisten eliminiert. Das im Oktober vorgestellte Ostkonzept (mit Pistenverlängerungen) ermöglicht einen wirklich kreuzungsfreien Flugbetrieb.
Auch dazu hat sich der Civil Aviation Safety Officer Muggli in den vergangenen Jahren nicht öffentlich negativ geäussert.

Obwohl die Stimmbürger des Kantons Zürich die Initiative für ein Verbot von Pistenverlängerungen abgelehnt haben, veranstalten die gleichen Initianten im Moment eine Kampagne nach der anderen, um diesen Volksentscheid umzustossen, dabei scheint ihnen jedes Mittel Recht zu sein.
Und just in diesem Augenblick soll, gemäss Tages Anzeiger, der Civil Aviation Safety Officer Muggli das Südanflugkonzept als das sicherste bezeichnet haben!

Wir erwarten von Herrn Muggli Klärung und zwar ausschliesslich zu den im Oktober 2012 vom BAZL vorgestellten Konzepten.
Das vom Tages Anzeiger verbreitete Wischiwaschi mit heute bestehenden und neuen Konzepten lässt zu viele Fragen offen.

[1]Lukas Hässig, Kloten-Clan, Seite 146+147

VFSN, 12.12.2012




siehe auch:
Informiert der Tagesanzeiger bewusst falsch? (VFSN)
Dem Tages Anzeiger sei Dank (VFSN)
«Es geht nicht um Sicherheit, sondern um Lärmverteilung» (Leserbriefe TA)