Monatsrückblick Oktober 2012 (VFSN)

Publiziert von VFSNinfo am
Liebe Mitglieder

Alle Kantone stimmen dem Staatsvertrag (widerwillig) zu. Aber sie stimmen zu. Aber alle unter einer Bedingung: Es darf bei ihnen nicht mehr Fluglärm geben. Extrem konsequent! Wie sich der Staatsvertrag auswirken könnte, haben wir am letzten Wochenende erlebt.

Die wichtigsten News: &Itemid
  • Es gibt unzählige Gründe den Staatsvertrag abzulehnen. Die wichtigsten: VFSN lehnt Staatsvertrag kategorisch ab (VFSN).
     
  • Wir sind mit der Ablehnung nicht alleine: Fluglärmorganisationen lehnen Vertrag ab (Landbote).
     
  • Der gekröpfte Nordanflug ist tot, es lebe der gekrümmte Nordanflug (was auch immer der Unterschied sein mag): Gekröpfter Nordanflug ist keine Option mehr (NZZ).
     
  • Wenn sie wünschen dürften, welche Variante wäre ihr Favorit? Zur Auswahl stehen schlechte und ganz schlechte: Neue Optionen für Anflüge auf Zürich (NZZ).
     
  • Alles hat seine Grenzen, vor allem die Fluglärmverteilung - auch wenn das einige einfach nicht wahrhaben wollen: Grenzen der Fluglärmverteilung (NZZ).
     
  • Super, wir machen etwas für den Umweltschutz, ohne Ostpistenverlängerung sinkt die Kapazität am Flughafen. Wirklich? Nein, dumm gelaufen, es sinkt nur die Anzahl der möglichen Bewegungen. Die Passagierkapazität wird durch noch grössere und lautere Flugzeuge weiterhin zunehmen. Und wo landen grosse Flugzeuge am liebsten? Richtig, auf der Südpiste, nach einem umweltverschmutzenden Umwegflug von 60 km: «Ohne längere Pisten 10 bis 15 Prozent weniger Kapazität» (NZZ).
     
  • Nein, es sind zwei Regionen die jubelten. So verbreitete eine Bürgerorganisation begeistert die Zeitungsente vom gescheiterten Staatsvertrag. Wir könnten den Jubel verstehen, wenn der Staatsvertrag abgelehnt würde weil er zu schlecht für die Schweiz ist. Leider ist das Gegenteil der Fall. Selbst dieses inakzeptable deutsche Staatsdiktat geht den süddeutschen Scharfmachern noch viel zu wenig weit: Geplatzter Fluglärmvertrag: Eine Region atmet auf (Südkurier).
     
  • Richtigstellung: Der Staatsvertrag ist (noch) nicht gescheitert: Neue Fluglärm-Aufregung (NZZ).
     
  • Noch immer wird diese Gefahr nicht ernst genommen. Wenn die geraden Südstarts erst einmal eingeführt sind ist es zu spät: Kommen die Südstarts, wird es noch lauter am Zürichsee (ZSZ).
     
  • Wenn es der Kapazitätssteigerung oder der Effizienz dient, ist der Flughafen sofort bereit auf neue Technologien zu setzen: Flughafen Zürich AG führt neues GPS-Abflugverfahren ein (FZ).
     
  • Deutschland hat gemerkt, dass die Schweizer vor Deutschland auf die Knie gehen und darum flehen, dass Deutschland den Staatsvertrag doch bitte, bitte, unterzeichnen mögen. Die Süddeutschen interpretieren das so, dass man mit den Forderungen noch viel weiter hätte gehen können: Deutschland will Fluglärm-Vertrag scheitern lassen (DRS).
     
  • Wir fragen uns: Spielen die süddeutschen Hardliner wieder mal nur Theater oder wollen sie testen, ob die Schweizer Verhandlungsdelegation immer noch geschlossen aber freiwillig auf der Strafbank sitzt? Dann könnte man jetzt „nachbessern“ und auch die minimalsten Zugeständnisse an die Schweiz gleich wieder wegnehmen: Powerplay oder Schmierenkomödie? (VFSN).
     
  • Auch bei den politischen Parteien hält sich die Begeisterung in Grenzen. Sollte der Staatsvertrag tatsächlich, wie von einer Partei gefordert, unter der Bedingung angenommen werden, dass der Lärm „gerecht“ verteilt (= in den Süden abgeschoben) wird, dann wird aus der Katastrophe das totale Desaster. Der typische Schweizer Kompromiss: Es soll möglichst allen schlecht gehen: SVP könnte beim Staatsvertrag das Zünglein an der Waage spielen (TA).
     
  • Während in der Schweiz alle vor Angst erstarrt sind, legen die Süddeutschen erst richtig los: Merkel im Visier der Hardliner (NZZ).
     
  • Eine faktenresistente, unglaublich arrogante Politikerin: Fluglärmgegnerin fliegt regelmässig ab Zürich nach Berlin (SO).
     
  • Ist es zu fassen? Der deutsche Verkehrsminister Peter Ramsauer hält eine Verschärfung der geltenden DVO nicht für möglich. Trotzdem unterschreibt unsere Bundesrätin Doris Leuthard einen für die Bevölkerung deutlich schlechteren Staatsvertrag: Giftige Worte im Fluglärmstreit (TA).
     
  • Der grosse Knatsch vom Wochenende zeigt ganz klar: Einzige Gewinner des neuen Staatsvertrages sind der Flughafen und der Lufthansakonzern, grosse Verlierer die Schweizer Bevölkerung: Ein unstabiles Gerüst (TA), sowie: Berlin bremst Staatsvertrag (NZZ) und: Maximum in Bern, Minimum in Berlin (NZZ). 
     
  • Zahlreiche Schneiser trafen sich zu einem Jahrestag, den sie liebend gerne nie mehr "feiern" würden: 9. Jahrestag seit Einführung der Südanflüge (VFSN).
     
  • Und zu guter (schlechter) letzt, auch der Kanton Zürich stimmt dem Staatsvertrag zu. War ja nicht anders zu erwarten mit 3 VR-Mandaten bei der Flughafen Zürich AG: Regierungsrat stimmt Staatsvertrag mit Deutschland zu (RR).

Vor 5 Jahren...


Ausblick und Anlässe:

weiter zum Monatsrückblick November 2012