Monatsrückblick Oktober 2010 (VFSN)

Publiziert von VFSNinfo am
Liebe Mitglieder

Alle Kantonsräte, die dafür votiert haben, unser konstruktives Referendum als ungültig zu erklären, weil sie entweder ein grenzenloses Wachstum des Flughafens befürworten, oder zumindest dafür sorgen wollten, dass der Fughafen nur noch im Süden weiter wachsen kann, wurden vom Bundesgericht gründlich blamiert: Unser Referendum ist vom Bundesgericht in den wichtigsten Punkten für gültig erklärt worden!


Die wichtigsten News:
  • In Deutschland haben die Anwohner anderer Flughäfen entdeckt, dass die nur marginal vom Fluglärm betroffenen Schwarzwälder eine Vorzugsbehandlung erfahren, von der alle anderen vom Fluglärm betroffenen Deutschen nur träumen können: Fluglärmgegner schreiben an Merkel (AZ).
     
  • Es ist unglaublich: Der Deutsche Harry Hohmeister, CEO einer deutschen Fluggesellschaft mischt sich in die innerschweizerischen Angelegenheiten ein. Während seine Landsleute an Wochenenden 13 Stunden Nachtruhe geniessen, möchte er die 6.5 Stunden der Schweizer noch weiter verkürzen: «Es gibt Alternativen zu Zürich» (Sonntagszeitung).
    Tele Top braucht nur ein einziges Wort für den Hohmeister-Flop: Panikmache (Tele Top).
    Dem haben wir nichts mehr beizufügen, bravo NZZ: Jammern auf hohem Niveau (NZZ).
    Das peinliche Gejammer des CEO’s der deutschen Swiss kommt auch bei den Lesern des Tages-Anzeigers schlecht an: Die alte Platte (Leserbriefe TA).
     
  • „Safety first“ als Begründung für das Überfliegen dicht besiedelter Gebiete ist für dort lebenden Bewohner ein Hohn. Für sie endet der Fluglärm immer öfter tödlich: Fluglärm erhöht Risiko für Herzinfarkt (UNI Bern).
     
  • Auch Deutschland verstösst gegen einen Staatsvertrag. Die Konsequenzen von Schweizer Seite werden aber wie üblich ausbleiben: Druck auf Deutschland wegen verspäteten Neat-Zubringers (NZZ).
     
  • Wir wissen, das werden noch viel mehr: «Das BAZL hat schon 700 Eingaben bekommen» (SZ).
     
  • Obwohl Süddeutschland keinen Fluglärm hat, soll die Zahl der Überflüge weiterhin reduziert werden. Wenn die Schweiz gleich absurde Massstäbe anwenden würde, könnte kein deutscher Lastwagen mehr über den Gotthard fahren: Arbeitsgruppe Schweiz-Deutschland hat Gespräche zum Flughafen Zürich fortgesetzt (BAZL).
     
  • Es ist richtig, den Entscheid weiter zu ziehen. Besser wäre, sich daran zu erinnern, dass die deutschen Lastwagen für die Landerechte der Swiss in der EU über den Gotthard donnern. Seit die Swiss an Deutschland verschenkt wurde, also ohne Gegenleistung: Flugbeschränkungen: Bundesrat zieht Entscheid des EU-Gerichts weiter (UVEK).
     
  • Obwohl unser konstruktives Referendum alle Forderungen der übrigen Himmelsrichtungen mit einschliesst und zudem Elemente enthält, die entweder allen Himmelsrichtungen nützen oder zumindest nicht zu deren Nachteil sind, ist unser Referendum auch oder gerade von den übrigen Himmelsrichtungen im Kantonsrat für ungültig erklärt worden. Zu Unrecht, wie das Bundesgericht jetzt entschieden hat. Womit nun auch dem Letzten klar sein sollte, dass es den Pistenstoppern und Fairteilern nicht um den Bevölkerungsschutz geht, sondern darum, dass der Flughafen weiter wachsen kann, natürlich ausschliesslich im Süden: Konstruktives Referendum: Bundesgerichtsurteil (VFSN).
     
  • Zum Abschied zeigt der selbsternannte Klimaretter, ex-Bundesrat Moritz Leuenberger, wo er wirklich steht: Auf der Seite der Luftfahrtlobby. Zum Abschied hat er es eingefädelt, dass der Kanton nach und nach alle Kompetenzen an Bern abgeben muss, alle Wünsche der Luftfahrtlobby können dann wie in einer Diktatur einfach und sofort erfüllt werden. Und der deutsche Chef der deutschen Swiss entdeckt seinen Gerechtigkeitssinn: Er stört sich daran, dass Genfer und Basler kürzere Nachtruhezeiten als die Zürcher haben. Leider hat er ganz vergessen zu erwähnen, wie lange die Nachtruhe seiner Landsleute in Süddeutschland ist: Zürcher Flugsperre ist bis nach Genf spürbar (TA).
     
  • Die Stadt Zürich setzt sich für ihre Bevölkerung ein. Danke: Stadt Zürich fordert Verzicht auf Südstarts (ZOL).
     
  • Nachdem unsere Mitglieder und Spender das BAZL und den Kanton mit Einsprachen überschwemmt haben, hat auch der VFSN seine Beschwerde eingereicht. Die Kernpunkte: SIL-Objektblatt missachtet safety first (VFSN).


Vor 5 Jahren...

... wurden viele Studien veröffentlicht.

  • Gemäss einer teuren Gefälligkeitsstudie, die erst 5 Jahre alt ist, sollten am Flughafen dieses Jahr 325\'000 Bewegungen stattfinden. Soweit die Studie. Die Realität: 2010 werden voraussichtlich weniger Flugbewegungen als 2005 stattfinden. Obwohl man es heute besser wissen müsste, bildet die Studie aber immer noch die Basis für den SIL, damit wird z.B. die Notwendigkeit von geraden Südstarts begründet: Studie prognostiziert massives Wachstum des Flughafens (NZZ).
  • Diese Studie wurde hingegen in einem 7-jährigen Feld-Experiment (die Probanden wurden gezwungen, an diesem Versuch mitzumachen) bewiesen: Morgens stört der Fluglärm mehr (TA).
  • Eine weitere Studie zeigt, Fluglärm ist Stress pur: Studie der Universität Zürich zu Fluglärm um Kloten (TA).
  • Der Regierungsrat weiss schon lange, was er zu tun hat (sogar ohne dafür eine Studie in Auftrage gegeben zu haben). Den schönen Worten folgten bis jetzt aber nur gegenteilige Taten: Interessante Antworten des Regierungsrats (VFSN)


Ausblick und Anlässe:

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