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5 Jahre hat der Flughafen gebraucht um sein Herz für die betroffenen Bevölkerung zu entdecken. Nur deshalb hat er – zumindest gemäss eigenen Angaben – die Nachtflugsperre um eine Stunde verlängert. Den wahren Grund finden Sie in den News..
Die wichtigsten News:- Wenn man den diversen Flughafenstudien Glauben schenken will, dann hat der Flughafen nur ein einziges hehres Ziel: Das Schaffen von Arbeitsplätzen. Die goldene Regel aller Flughafenstudien: Je mehr Bewegungen, desto mehr Arbeitsplätze und jeder Arbeitplatz bewirkt ein X-faches an Folgearbeitsplätzen. Trotz steigenden Bewegungszahlen baut der Flughafen jetzt 60 Arbeitsstellen ab, was gemäss Studien den Verlust von X-Mal mehr Arbeitplätzen zur Folge hat. Flughafen Zürich streicht 60 Stellen (TA).
- Wen wundert es, dass der Flughafen-Präsident die Abschiedsrede bei Rita Fuhrers 100\'000 Franken teuren Abschiedfest gehalten hat? Schliesslich hat Ex-Regierungsrätin Fuhrer nach ihrem Wechsel ins Volkswirtschaftsdepartement sofort vergessen, dass sie das Volk zu vertreten hat und stattdessen ihren Job als Verwaltungsrätin zu 100% erfolgreich ausgeführt: Flughafen-Präsident hielt Fuhrer-Laudatio (TA).
Wir hoffen, dass es ihr Nachfolger, Ernst Stocker, besser macht und sich vor allem an das "V" in seinem Parteinamen erinnert: Konstituierung des Regierungsrates: Ernst Stocker wird Volkswirtschaftsdirektor (RR).
- Ein langes Interview in der NZZ in dem Skyguide zu erklären versucht warum satellitengesteuerte Anflüge überall auf der Welt möglich sind – nur in Zürich nicht: «Mit GPS kann man auch nicht in die Parklücke fahren» (NZZ).
Die Leser glauben kein Wort: Der gekröpfte Anflug soll verhindert werden (Leserbriefe NZZ).
- Stolz verkündet Flughafendirektor Thomas Kern, dass man die Nachtruhesperre eine Stunde verlängert hat, weil dem Flughafen die Anwohner so sehr am Herzen liegen: Nachtflugsperre am Flughafen Zürich wird verlängert (Flughafen Zürich).
Was er verschweigt: Der Flughafen wurde vom Bundesgericht dazu gezwungen: Swiss sieht Hub Zürich in Gefahr (ZSZ).
Der Chef der deutschen Fluggesellschaft Swiss mischt sich ein paar Tage später schon wieder in die inneren Angelegenheiten des Gastlandes ein: Swiss-Chef erwartet Probleme wegen längerer Nachtflugsperre (NZZ).
- Wir kennen es: An jedem "Tag des Lärmes" und ähnlichen Veranstaltungen wird der Fluglärm immer schön ausgeklammert. Mit der Begründung, dass er nur eine unbedeutende Rolle spiele. In Zukunft wird es schwieriger werden dieses fadenscheinige Argument vorzubringen, denn dank der Aschewolke verfügt man jetzt über Messwerte: 80 Prozent des Lärms stammt von Fliegern (FNP).
- Alle fliegen, alle müssen Lärm haben. Ein oft gehörtes Argument, vor allem aus Kreisen der am Flughafen arbeitenden Fluglärmverteilungs-Anhänger. Falsch, wir lassen uns von eine Minderheit terrorisieren: Wie viele Schweizer sind noch nie im Leben geflogen? (TA).
- Wer als Aktionär ein Risikopapier wie Flughafenaktion kauft, der weiss was er macht. Trotzdem will der Flughafen Entschädigungszahlungen, Steuergelder die direkt in die Tasche der Aktionäre fliessen. Dass auch noch die deutsche Swiss, dessen fliegendes Personal seine Steuern in Deutschland zahlt, vom Kanton Zürich Entschädigungszahlungen verlangt ist für uns nicht akzeptabel: Firmen wollen Kohle wegen der Asche (20min).
- Dass mehr deutsche Staatsbürger (wohnhaft in der Südschneise) durch die DVO belastet als in Süddeutschland entlastet werden, ist schon lange bekannt. Aber auch wer kein Fluglärm hat, leidet unter den Spannungen. Ob sich dessen die Scharfmacher aus Süddeutschland bewusst sind? Offener Brief an Angela Merkel (NZZaS).
Vor 5 Jahren...
- Nach 5 Jahren immer noch nicht abschliessend behandelt: Der VFSN hat Beschwerde eingereicht (VFSN).
- Auch der Kanton reichte Beschwerde ein: Kanton bekämpft Betriebsreglement (TA).
- Und viele, viele andere ebenfalls: Beschwerdeflut gegen Reglement (TA).
- Was vor fünf Jahren beantragt wurde, wird jetzt endlich umgesetzt, auch wenn es dem Süden nichts bringt: Vorläufiges Betriebsreglement (Unique).
- Statt mit dem Richtplan möglichst stark Gegensteuer zum SIL zu geben, versucht man auch hier möglichst nichts zu machen, damit man den Richtplan dann flughafenfreundlich dem SIL anpassen kann: Teilrevision des Richtplanes, Einsprache des VFSN.
- Es geht einfach nicht vorwärts. Dafür kann es eigentlich nur einen Grund geben: Die zuständigen Stellen wollen unbedingt zu Südanflügen kommen, Verhandlungen mit Deutschland und Klagen wurden nur zum Schein geführt: Neue Runde im Fluglärmstreit mit Deutschland (NZZ).
- In einem aktuellen Interview (er)findet Skyguide krampfhaft Gründe warum der satellitengesteuerte Anflüge immer noch nicht möglich sind. Ein Experte sah das schon für 5 Jahren anders: Solche Verfahren dauern weniger lang als ein Jahr (J.P. Clarke).
Ausblick und Anlässe:
- 06.06.2010 Mahnwache am Flughafen
- 04.07.2010 Mahnwache am Flughafen
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