Das Passagierwachstum am Flughafen entsteht nur noch durch Transitpassagiere, die keinen Rappen in die Schweiz bringen. Was bleibt, sind der Lärm und der Dreck über dem Zürichseebecken und der übrigen Flughafenregion. Dies kostet Deutschland nichts, Zürich jedoch sehr viel Lebensqualität.
Deutschland hat vor Jahren angeboten, die Nordanflüge zu akzeptieren. Dies unter der Voraussetzung einer Entschädigung und etwas Rücksichtnahme auf die Bevölkerung, was heute mit dem«green approach» möglich wäre. Die Zürcher Bevölkerung hat in der 5. Ausbauetappe für einen Flughafen mit 250\'000 Bewegungen abgestimmt.
Für den Flughafen, die Swissair sowie die Berner Regierung war dies zuwenig. Man wollte für die maximale Kapazität des Flughafens über den Südenfliegen, man hat die DVO provoziert, illegal einen grösseren Flughafen gebaut. Man wollte im Grössenwahn einen der grössten Hubs in Europa, Wachstum um jeden Preis und gegen jede Vernunft. Inzwischen entstand neue Konkurrenz durch die Bahn sowie andere Flughäfen. Die Swissair machte Bankrott. Nebenbei haben Umweltbewusstsein und Wirtschaftskrise zu einer Abnahme der Flugbewegungen geführt. Die neuste Forderung des Flughafens nach Südstarts geradeaus ist daher unglaublich arrogant. Es ist an der Zeit, dass die Regierung die DVO mit den illegalen Südanflügen beendet. Sechs Jahre geltendes Recht zu ignorieren ist für einen Rechtsstaat nicht tolerierbar.Werner Fuchs, Wädenswil
siehe auch:
Gemeinsame Lärmanalyse zum Flughafen Zürich: Ergebnisse liegen vor (BAZL)
Deutsch-schweizerische Fluglärmanalyse liegt vor (NZZ)
Fluglärmanalyse überrascht (Landbote)
Zürich verlangt Ende der deutschen Schikanen (20min)
Neue Argumente im Fluglärmstreit (TA)
Die Südanflüge auf Kloten müssen weg (NZZaS)
Anflüge aus dem Norden sollen Süd- und Ostanflüge ersetzen (Leserbriefe TA)
6 Jahre Tatenlosigkeit sind genug Leserbriefe (NZZ)