Liebe Mitglieder
Dank dem SIL soll endlich die Planungssicherheit wieder hergestellt werden. Wir wissen jetzt wie das gemeint ist, mit der Planungssicherheit: Die Sicherheit, dass der Flughafen planen kann wie er will ohne dass ihm die lästige Bevölkerung jemals wieder im Wege steht.
Die wichtigsten News:- Der Monat begann alles andere als optimal. Das BAZL hatte die im SIL verbliebenen Varianten "optimiert". Optimiert wurde natürlich ausschliesslich für den Flughafen: SIL-Prozess Flughafen Zürich: Bericht über Optimierungen liegt vor (BAZL).
Selbst der absurde Traum von den Parallelpisten wird weitergeträumt: Parallelpisten noch nicht vom Tisch (NZZ).
Eine erste kurze Stellungsnahme zum SIL, eine detaillierte Analyse folgt: SIL, Bericht Variantenoptimierung (VFSN).
Eine einschneidende Folge der neuen Varianten: Südanflüge genügen nicht, jetzt soll auch noch über Süden abgeflogen werden: Bild des Monats Februar 2008: Südstarts (VFSN).
Wen erstaunt das? Die Schneiser sind unzufrieden mit den Betriebsvarianten (TA).
- Es muss hellhörig machen, dass Kreise, die als Flughafenturbos bekannt sind, verzweifelt für das Weiterbestehen des Flugplatzes Dübendorf kämpfen. Dafür kann es nur einen Grund geben, die Auslagerung der Privatfliegerei nach Dübendorf, das gibt Luft für weitere 50\'000 Bewegungen grosser Linienflugzeuge: Meinungen zum Flugplatz geteilt (TA).
- Ohne Südanflüge geht es nicht. Angeblich. Statt einen solchen Unsinn absolut unkritisch zu verbreiten, wäre es nicht einen Artikel wert, warum nun nicht mehr die DVO Südanflüge nötig macht, sondern dass es nun plötzlich klimatische Gründe sein sollen, nachdem es über 50 Jahren bestens ohne ging?Probleme statt Lösungen (TA).
Wenn es die Zeitung nicht schafft, fadenscheinige Vorwände kritisch zu hinterfragen, dann müssen dies eben die Leserbriefschreiber übernehmen: «Ein Eigentor für alle Fluglärmverteiler» (Leserbriefe TA).
- Selbstverständlich darf auch diesen Monat folgende Meldung nicht fehlen: Verhandlungen mit Deutschland. Diesmal war Bundesrat Couchepin dran. Somit waren bald alle Bundesräte in dieser Sache unterwegs, natürlich mit Ausnahme des eigentlich dafür zuständigen: Couchepin trifft Merkel (TA).
Und wenn die Bundeskanzlerin schon in die Schweiz kommt, dann sollte sie auch erleben können was die Folgen der DVO sind: Merkel soll in Südanflugschneise (ZOL).
- War es wieder einmal mehr einfach nur dumm Deutschland ohne Gegenleistung Zugeständnisse zu machen oder war es taktische Cleverness? Luftraumerweiterung: Scharfe Kritik (TA).
- Wenn es den Spielraum des Flughafens erweitert, dann kann das BAZL blitzschnell entscheiden: Ausnahmen von Nachtflugsperre aus Sicherheitsgründen künftig möglich (BAZL).
Vorwand für diesen Entscheid war die dringende Notwendigkeit betrunkene Hooligans auszufliegen um Randale zu vermeiden. Dazu Kantonsrat Habicher, als das Postulat im Kantonsrat behandelt wurde: "Dieses Postulat trieft vor tiefem Misstrauen gegen Regierung und Behörde sowie einem grossen Mass Menschenverachtung, Unkenntnis und Naivität. ... Können Sie noch mit gutem Gewissen schlafen, wenn Ihr dringlicher Vorstoss das Nachtflugverbot schützt, aber mit Blut und Leid, mit Verlusten an Menschenleben bezahlt werden muss? Wohl kaum. Verzichten Sie auf die Dringlichkeit, ziehen Sie den Vorstoss zurück und schlafen Sie weiter gut!" Da Fluggesellschaften aus Prinzip keine betrunkenen, gewalttätigen Horden transportieren, müssen die Hooligans als "Scheinflieger" bezeichnet werden: Es sind die einzigen die nach einer Fussballnacht am Boden bleiben: Hooligans bleiben nachts am Boden (TA).
- Im Dezember haben wir an dieser Stelle auf einen Leserbrief eines Experten (Pilot) hingewiesen, der gezeigt hat, wie absolut unsinnig die Südanflüge auch für die (deutschen) Fluggesellschaften sind. Ein (selbsternannter) Experte aus dem Norden glaubt die Argumente widerlegen zu können. Und ein dritter Leserbrief zeigt was vom zweiten zu halten ist: Absurde Argumente für den Südanflug (Leserbriefe NZZ).
- Wir wollen kein Geld, sondern unsere Ruhe zurück haben! Trotzdem dürfte der Bundesgerichtsentscheid über die Lärmentschädigung zu mehr Ruhe in der Südschneise führen. Dicht besiedelte Gebiete zu überfliegen, könnte schon bald so richtig teuer werden: Hauseigentümer erhält Lärmentschädigung (NZZ).
- Süddeutsche Politiker haben "beschlossen", dass die A98 so schnell wie möglich gebaut wird - zum grössten Teil über Schweizer Gebiet: A 98 bis 2025 fertigstellen (Südkurier). Aber wie soll das möglich sein, solange Süddeutschland immer darauf beharrt, jedes Problem einzeln zu lösen und solange Paketlösungen tabu sind? Wenn deutsche Flugzeuge 70% des Lärms verursachen, den man zu 95% in die Schweiz exportiert, wird eine DVO erlassen, aber eine Strasse bauen, von der Deutschland 100% der Vorteile und die Schweiz 100% der Nachteile hat, das ist für Süddeutschland offensichtlich selbstverständlich. Nach deutscher Logik kann die Lösung nur so aussehen: Der Teil der Strasse, der auf Schweizer Gebiet liegt, wird während den DVO-Zeiten und während den Stosszeiten gesperrt.
Ausblick und Anlässe:
- 02.03.2008: Mahnwache am Flughafen
- 06.03.2008: Vortragsabend „Klimawandel und Luftverkehr“ (Zumikon, Stiftung gegen Fluglärm)
- 06.04.2008: Mahnwache am Flughafen
- 08.04.2008: GV VFSN
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