Bedenken wegen Schweizer Flugverkehr (TA)

Publiziert von VFSNinfo am
Die EU strebt an, auch den Flugverkehr in die Erreichung der Klimaziele einzubinden. Dabei wehrt sich unter anderen Österreich gegen eine Wettbewerbsverzerrung zugunsten Zürichs. &id

Der Flughafen Zürich sei ein «speziell ernsthafter Wettbewerber», erklärte die österreichische Regierung im Vorfeld der Debatte von heute im Umweltrat in Brüssel in einer schriftlichen Stellungnahme. Sollte der Luftverkehr in den EU-Emissionshandel eingebunden werden, wie dies die EU-Kommission anstrebt, so sei es «ein absolutes Must», dass auch Drittstaaten eingeschlossen würden.

Nicht nur Österreich befürchtet, dass Flüge umgeleitet würden, um die neuen EU-Kosten zu umgehen. Lufthansa-Chef Wolfgang Mayrhuber hatte sich vergangene Woche ebenfalls gegen einen Alleingang der EU gewehrt. «Käme es dazu, dann müssten wir verstärkt über Standortalternativen nachdenken. Für die Lufthansa könnte es dann beispielsweise interessanter sein, mehr von Zürich aus zu fliegen», sagte er gegenüber der «Frankfurten Allgemeinen Zeitung».

Angesprochen auf die Bedenken verwies EU-Umweltkommissar Stavros Dimas heute vor den Medien auf eine entsprechende Resolution des EU-Parlaments. Diese sehe eine Einbeziehung aller Flüge über dem EU-Raum vor.

Die Schweiz will sich weiterhin für einen weltweiten Ansatz einsetzen, um den Flugverkehr für mehr Klimaschutz einzubeziehen, wie Daniel Göring vom Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL) auf Anfrage sagte. Sonst werde eine «europaweit koordinierte Lösung» angestrebt, fügte er hinzu.

Das bilaterale Luftverkehrsabkommen Schweiz-EU ist von den EU-Plänen nicht betroffen, die EU müsste also in einem anderen Rahmen das Gespräch mit der Schweiz suchen. Doch noch bleibt dazu Zeit, der Umweltministerrat hatte dazu lediglich eine erste Aussprache. (sam/sda)

Tages-Anzeiger, 20.02.2007



siehe auch:
Lufthansa pokert mit der EU (TA)
Mehr Flüge der Lufthansa ab Kloten (Leserbriefe TA)