Trotz Einigkeit über Wachstumsgrenzen Chance verpasst (Initiativkomitee)

Publiziert von VFSNinfo am

Der Kantonsrat ist sich einig, dass dem Flughafen Wachstumsgrenzen gesetzt werden müssen. Unter dem Druck der 21\'000 Unterzeichnenden unserer Volksinitiative will er einstweilen von den irrwitzigen Wachstumsplänen der Luftverkehrs-Lobby, die als "nachfrageorientierte Flughafenpolitik" schöngeredet wird, Abstand nehmen.

Wohin eine solche unüberlegte Wachstumspolitik führt, kann Tag für Tag der Berichterstattung vom Bülacher Swissair-Prozess entnommen werden.

Dass der Kantonsrat bei seinen von Wahltaktik geprägten Bemühungen teilweise auf den Zürcher Fluglärm-Index setzt, ist ebenso unverständlich, wie dessen Formeln es für gewisse PolitikerInnen sind. Der ZFI ist so lange ein untaugliches Instrument, als alle technischen und betrieblichen Verbesserungen wie zum Beispiel leisere Triebwerke, andere Flugrouten oder eine Lockerung der Luftraumsperre über Deutschland umgehend durch Mehrverkehr kompensiert werden dürfen.

Das Initiativkomitee hätte sich vorstellen können, seine Initiative zugunsten des Gegenvorschlags von 69 Gemeinden mit 320\'000 Bewegungen und 8 Stunden Nachtruhe zurückzuziehen, um rasch zu einer Verbesserung der Situation zu kommen. Es ist enttäuscht, dass bis auf eine Ausnahme alle VertreterInnen der Exekutiven dieser Gemeinden ihre Bevölkerung im Stich gelassen und sich dem Druck ihrer Parteien gebeugt haben. Damit ist eine politische Chance verpasst worden.

Die Initiative für eine realistische Flughafenpolitik kommt nun im November zur Volksabstimmung. Wir sind überzeugt, dass grosse Teile der Zürcher Bevölkerung keine Neuauflage des Wachstumswahns der 90er-Jahre wollen und für eine wahrhaft realistische Flughafenpolitik stimmen werden.

Initiativkomitee für eine realistische Flughafenpolitik, 05.02.2007

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