Gravierende Sicherheitsmängel am Flughafen Zürich: Flugzeuge werden teils nicht kontrolliert und die Sicherheitsangestellten sind übermüdet und nicht zertifiziert.
Es komme vor, dass den Sicherheitsbeamten vor dem Bildschirm «die Augen zufallen oder sie den Piepser des Metalldetektors nicht mehr hören», sagt eine Angestellte. Grund dafür seien die Doppelschichten: Kontrolleure arbeiten bis zu 220 Stunden pro Monat – durchschnittlich 11 Stunden pro Tag.Zudem zeigen Dokumente, die der «SonntagsZeitung» vorliegen, dass mindestens ein Mitarbeiter der Kontrollabteilung der Kantonspolizei Zürich mutmasslich ein Dokument gefälscht hat: Der Mann trug eine Maschine als kontrolliert ein, obwohl er die Tour nie gemacht hatte. Obwohl die Vorgesetzten davon wussten, gab es keine genauere Untersuchung des Vorfalls. Ein weiterer Sicherheitsmangel betrifft die Zertifizierung der Arbeit am Gepäck-Röntgengerät. Die Kontrolleure wurden vor zwei Jahren getestet. Wer jedoch durchfiel oder den Test nie absolvierte, arbeitete trotzdem am Schirm weiter.
Die Kantonspolizei Zürich weist die Vorwürfe zurück: Es gebe keine Anhaltspunkte für Fälschungen – und Doppelschichten gibt es laut Kapo-Sprecher Marcel Strebel nur ausnahmsweise. Das Bundesamt für Zivilluftfahrt will «der Sache nachgehen.»
20min, 24.04.06