Zehnstöckigen Wohnblock getroffen
Ein Hercules-Transporter der iranischen Luftwaffe ist am Dienstag kurz nach dem Start über Teheran abgestürzt. Das Flugzeug prallte in ein zehnstöckiges Wohngebäude. Dabei verloren sämtliche 94 Flugzeuginsassen ihr Leben. Aus dem Wohngebäude wurden bis jetzt 25 Tote geborgen.
Nach Angaben des staatlichen iranischen Fernsehens traten bei der C-130 Hercules kurz nach dem Start schwerwiegende technische Probleme auf. Offenbar versuchte die Besatzung, eine Notlandung auf dem Flughafen Mehrabad einzuleiten. Das viermotorige Propellerflugzeug stürzte dabei mitten in einem Wohnquartier in Teheran ab.
Nach ersten Informationen prallte das vollbetankte Flugzeug in ein zehnstöckiges Wohngebäude. Nach dem Absturz seien starke Brände ausgebrochen, die von der Feuerwehr bekämpft werden. Augenzeugen sprechen von einem Flammeninferno.
Passagiere offenbar JournalistenGemäss dem Bürgermeister von Teheran sind alle 94 Insassen bei dem Absturz getötet worden. Bei den Passagieren handelt es sich laut Angaben der Nachrichtenagentur Irna um Journalisten, die über ein Manöver im Süden des Landes berichten wollten.
Im getroffenen zehnstöckigen Gebäude wurden 25 Personen getötet. Weitere 90 Bewohner wurden verletzt. Alle Verletzten seien in Krankenhäuser eingeliefert worden, berichtete Radio Teheran. Einige von ihnen seien in kritischem Zustand. Tausende von Personen versammelten sich vor dem ausgebrannten Hochhaus und suchten nach Angehörigen. Die Polizei riegelte das Gebiet ab.
Wie ein Erdbeben
«Es war wie ein Erdbeben», sagte der Händler Resa Sadeki gegenüber der Nachrichtenagentur AP. Die Wucht des Aufpralls der Maschine habe ihn drei Meter weit in seinen Laden geschleudert. Die Hitze und die Flammen seien «wie die Hölle» gewesen, berichtete der 25-Jährige weiter. Das Unglück ereignete sich im Viertel Towhid, einer Hochhaus-Siedlung für Angehörige der Streitkräfte.
Die iranische Luftwaffe hatte seit 1963 von den Amerikanern insgesamt 42 Hercules-Transporter erhalten. Nach dem Sturz des Schahs erhielt die damals sehr modern ausgerüstete Luftwaffe aus den USA keine Original-Ersatzteile mehr. Entsprechend schwierig ist es heute abzuschätzen, wie viele der betagten Transporter noch im Einsatz stehen. (NZZ, 06.12.05)
SF Tagesschau (Hauptausgabe 06.12.05)
siehe auch:
Mit 57 Tonnen Kerosin im Tiefflug über Zürich (Blick, 31.08.2004)