Das vorläufige Betriebsreglement am Flughafen stösst auf harsche Kritik
sda. Mit harschen Worten haben Organisationen aus allen Himmelsrichtungen am Mittwoch das vorläufige Betriebsreglement am Zürcher Flughafen kritisiert. Die Kapazität des Flughafens werde zu Lasten der Bevölkerung gefördert.
Stein des Anstosses ist die erweiterte Linkskurve nach dem Start (Wide Left Turn): Jährlich sollen Zehntausende startende Maschinen im Tiefflug über Schwamendingen, Dübendorf und weitere dicht besiedelte Wohngebiete im Glattal donnern, zeigte sich die Bürgerorganisation «Zürich-Nord gegen Fluglärm» (ZGF) empört. (ZOL, 31.03.05)
Auszüge:
Unbeschränktes Wachstum
Dadurch werden weitere Gebiete mit Fluglärm belastet - «alles nur des Profits wegen», wie «Bürgerprotest Fluglärm Ost» schreibt. Das Bundesamt für Zivilluftfahrt (Bazl) habe den Wünschen von Unique nach unbeschränktem Wachstum zu Lasten der Bevölkerung nachgegeben, kritisieren die Organisationen.
«Um die Wunschliste von Unique zu vervollständigen, enthält das Reglement die Möglichkeit des Dual Landing», schreibt die Organisation «Flugschneise Süd Nein». Die Bevölkerung im Osten und Süden werden nun gleichzeitig geweckt. Auch das Fluglärmforum Süd kritisiert die «markante Mehrbelastung». Der Süden als dichtest besiedeltes Gebiet der Schweiz werde in keiner Weise entlastet.
Stadt Zürich doppelt betroffen
Die Stadt Zürich sei wieder einmal doppelt betroffen, erklärte Stadtrat Robert Neukomm gegenüber der SDA: Der unakzeptable Wide Left Turn sei eine Mehrbelastung für Schwamendingen. Mit den früheren Starts nach Westen würden zudem Affoltern und ein Teil von Höngg zusätzlich belärmt.
Die Stadt Zürich werde sich mit allen Rechtsmitteln dagegen wehren, sagte Neukomm weiter. Dass Beschwerden gegen den Wide Left Turn die aufschiebende Wirkung entzogen wurden, bedeute, dass die Stadt vor ein fait accompli gestellt werde, das sie nicht akzeptieren könne. Unakzeptabel ist das Betriebsreglement auch für die ZGF, der Entscheid werde nötigenfalls bis ans Bundesgericht weitergezogen. Auch das Fluglärmforum Süd will alle Rechtsmittel ausschöpfen, wie die Plattform der 33 Gemeinden im Süden mitteilt.