Um den Flugbetrieb gemäss Konzession sicherstellen zu können, müssen neu - neben den zusätzlichen Anflügen auf Piste 28 - ohne Verzögerung, sobald es technisch möglich ist, auch solche auf Piste 34 in Kauf genommen werden. .
(Medienmitteilung Regierungsrat)
Stellungnahme des Vereins Flugschneise Süd-NEIN
Betrifft: Einführung von Südanflügen
Medienmitteilung des Zürcher Regierungsrates vom 22.5.2003
Der Regierungsrat begründete heute die Einführung von Südanflügen damit, dass nur so der Zusammenbruch des Flughafens verhindert werden könne, was nicht der Wahrheit entspricht. Am 16.4.2003 bestätigte der gleiche Regierungsrat, dass die Alternative zum Südanflug, nämlich der gekröpfte Anflug von Norden, zwar technisch machbar sei, aus Kapazitätsgründen aber nicht in Frage komme. Um den Zusammenbruch des Flugbetriebes zu verhindern, würde es reichen, schwere Maschinen bei nasser Piste von Süden landen zu lassen. Stattdessen sollen nun sämtliche Landeanflüge jeden Tag ab 5.30 Uhr in den Morgenstunden auf Piste 34 erfolgen.
Kompetente Fachleute bestätigen, dass der gekröpfte Anfluge von Norden kurzfristig realisierbar ist , auch für schwere Flugzeuge, auch bei nasser Piste, ohne teure Installationen und ohne Anflug über dicht besiedelte Gebiete. Die Kapazität ist für die kritischen Randstunden genügend.
Warum also werden heute Südanflüge beantragt , wenn doch eine Alternative zur Wahl steht ? Der einzige „Vorteil“ des Südanfluges aus Sicht der Flughafenbetreiber, deren Interessen der Regierungsrat vertritt, ist, dass mit Südanflügen in Kombination mit Ostanflügen die Kapazität des Flughafens massiv gesteigert werden kann. Das mag heute kein Thema sein, aber die Konzession wird für 50 Jahre erteilt, und man will sich alle Optionen offen halten, ungeachtet der Belastung der Bevölkerung. Dass man heute den Deutschen die Schuld an der Einführung der Südanflüge in die Schuhe schieben kann, kommt sehr gelegen. Ist dieses Flugregime einmal bewilligt , wird sich die Bevölkerung vergebens gegen zunehmenden Luftverkehr wehren.
Es ist bezeichnend, dass an der heutigen Medienkonferenz des Regierungsrates die betroffene Bevölkerung mit keinem Wort erwähnt wurde. Ganz offensichtlich werden Bedürfnisse des Flughafens höher gewertet, als die Bedürfnisse der Einwohner.
Zu Gunsten des Flughafens werden bestehende Gesetze mit Füssen getreten. Die Raumplanung und der kantonale Richtplan verbieten Südanflüge ganz klar, ebenso das Umweltschutzgesetz, welches eine grossflächige Verteilung von Immissionen verbietet. Zum Wohl des Flughafens wird die Bevölkerung unnötigen Gefahren ausgesetzt.
Damit der Flughafen rentiert, wird grossen Bevölkerungsteilen gesundheitlicher und materieller Schaden zugefügt. Um sicherzustellen, dass der Flughafen in den nächsten 50 Jahren nicht an Kapazitätsgrenzen stösst, werden Milliarden an Eigentumswerten (vorsorglich) vernichtet und Besitzer ohne Entschädigungsberechtigung enteignet.
Die bedrohte, enteignete Bevölkerung wird sich Gehör verschaffen. Sie wird mit Sicherheit dem Flughafen jede Unterstützung entziehen, sich mit allen Mitteln zur Wehr setzen und Südanflüge verhindern.
Verein Flugschneise Süd - NEIN
Thomas Morf, Präsident
Weitere Info:
Medienmitteiulung Regierungsrat ZH
Presse: Bericht NZZ Bericht TA Online
Fernsehen (Realplayer benötigt):
Tagesschau 22.5.03 Schweiz aktuell 22.5.03
Auszug aus dem Gesuch von Unique:
Phase 2:Von 05.30-07.00 Uhr soll dann auf der Piste 34 gelandet werden, weil die in dieser Zeit eintreffenden Langstreckenflugzeuge auf die längere Piste angewiesen sind. Ab 21.00 Uhr wird, im Sinne des Ausgleichs, grundsätzlich die Piste 28 eingesetzt. Für meteorologisch bedingte Ausnahmen, welche Deutschland nicht als solche anerkennt, muss die Piste 34 aber zur Verfügung stehen.
Auswirkungen auf die Umwelt
Die EMPA kommt in ihrem Bericht zum Schluss, dass die Veränderungen beim Fluglärm nicht signifikant sind und innerhalb der Berechnungsunsicherheit liegen.
Die Fluglärmbelastung nimmt im Osten (Phasen 1+2) und Süden (Phase 2) zu, im Anflugbereich auf die Piste 16 dagegen ab.
Gesuch Unique vom 8.4.03 betr. Südanflüge
Erläuterung VFSN:
Grunsätzlich soll immer auf der Piste 34 (Süden) gelandet werden. Montag bis Freitag von 05.30 bis 07.08 und am Wochenende von 05.30 bis 09.08. Es geht nicht um einige Flüge, welche aufgrund schlechter Wetterbedingungen nicht auf die Piste 28 (Osten) landen können, sondern neu wird immer von Süden gelandet. Sieben Tage pro Woche. Dass diese massive Veränderung des Flugbetriebes nicht signifikant sein soll bezüglich Lärmbelastung ist unglaublich. Dass Bürger, welche gemäss gültiger Raumplanung keinen Fluglärm zu erwarten haben, jeden Tag ab 05.30 geweckt werden erachten wir als eine massive Veränderung.