FDP kann bei Ersatzwahl in den Zürcher Regierungsrat ihren Sitz verteidigen
Die Zürcher FDP bleibt mit zwei Sitzen im Zürcher Regierungsrat: Ihre Kandidatin Ursula Gut hat bei der Ersatzwahl den durch den Rücktritt von Dorothée Fiert frei gewordenen Sitz klar verteidigt. Bei einem absoluten Mehr von 106\'459 Stimmen erhielt Gut deren 120\'789. Auf ihre Konkurrentin, die Grünen-Parteipräsidentin Ruth Genner, entfielen 89\'589 Stimmen.
(sda/ap) Die Zürcher Regierung setzt sich weiterhin aus je zwei FDP- und SP-Vertretern sowie je einem Mitglied von CVP, SVP und Grün-Liberalen zusammen. Die grüne Kandidatin Ruth Genner ist am Sonntag bereits zum zweiten Mal beim Versuch gescheitert, ein Regierungsratsmandat zu erringen. Die Wahlbeteiligung lag bei tiefen 28 Prozent.
Überrascht vom klaren Resultat
Die neu gewählte Regierungsrätin Ursula Gut zeigte sich kurz vor Ende der Auszählung «überrascht» vom klaren Resultat zu ihren Gunsten. Mit einem Ergebnis in dieser Klarheit habe sie nicht gerechnet, sagte Gut, die sich in einer ersten Reaktion am TV-Lokalsender «Tele Züri» glücklich zeigte über ihre Wahl. Das Stimmvolk habe verstanden, dass es um eine «Richtungswahl» für die Bürgerlichen ging.
Genner will sich für 2007 nicht festlegen
Ihre Konkurrentin Ruth Genner von den Grünen hatte nicht mit einem so klaren Resultat gerechnet. Angesichts der tiefen Stimmbeteiligung, die sich zu ihren Ungunsten ausgewirkt habe, erachte sie ihr Ergebnis aber als «Achtungserfolg» erklärte sie am Sonntagnachmittag. Genner wollte sich nicht festlegen, ob sie im nächsten Frühjahr zur Gesamterneuerungswahl im Kanton Zürich für die Grünen wieder antritt und damit einen dritten Anlauf in den Regierungsrat nehmen will.
Viele SVP-Stimmen erhalten
Exponenten bürgerlicher Parteien begrüssten die Wahl. Es sei wichtig, dass Zürich die bürgerliche Bastion halte, sagte die Zürcher FDP-Präsidentin Doris Fiala. Die Zürcher SVP erwartet, dass sich die neue Zusammensetzung der Regierung rasch in dessen Entscheiden widerspiegle. Die FDP-Kandidatin habe wohl auch viele SVP-Stimmen erhalten. Dagegen zeigte sich der Co-Präsident der Grünen, Balthasar Glättli, ernüchtert. Offenbar hätten sich die Stimmberechtigten für eine Fortsetzung der bürgerlichen Mehrheit entschieden.
Für die FDP stand viel auf dem Spiel
Während Genner mit ihrer Wahl im Wirtschaftskanton eine politische Wende bewirken wollte, hatte die FDP im Wahlkampf ihrerseits den bevorstehenden Urnengang als «Richtungswahl» bezeichnet. Bereits im April nächsten Jahres finden im Kanton Zürich Gesamterneuerungswahlen von Regierung und Parlament statt, wo die Weichen erneut gestellt werden könnten.