Trotz Verfahren der Staatsanwaltschaft gegen Batigroup
Der BAZL-Direktor Raymond Cron hat nach wie vor die Unterstützung von Departementsvorsteher Leuenberger. Cron hatte im November bekanntgegeben, dass gegen ihn ein Strafverfahren wegen Delikten bei seinem früheren Arbeitgeber Batigroup läuft. Nun hat die Basler Staatsanwaltschaft ein zweites Verfahren wegen möglicher Bilanzfälschungen im Jahr 2002 eröffnet.
(ap/sda) Bundespräsident Moritz Leuenberger steht nach wie vor hinter dem Direktor des Bundesamts für Zivilluftfahrt (BAZL), Raymond Cron. Die neuen Vorwürfe im Zusammenhang mit der früheren Tätigkeit Crons beim Baukonzern Batigroup änderten absolut nichts an der Stellungnahme, die Leuenberger im vergangenen November abgegeben habe, sagte UVEK-Sprecher Andre Simonazzi am Mittwoch auf Anfrage. Die Angriffe stammten von einer Partei in einem Verfahren, das noch nicht abgeschlossen sei.
An der Haltung vom November nichts geändert
Cron hatte am vergangenen 21. November bekannt gegeben, dass gegen ihn ein Strafverfahren wegen Vermögensdelikten läuft, und einen «groben Fehler» in seiner früheren Tätigkeit bei der Batigroup zugegeben.
Leuenberger sprach damals von privaten Kompetenzüberschreitungen seines Amtsdirektors, die keinen Zusammenhang mit seiner heutigen Stellung hätten. Der Chef des Departements für Umwelt, Energie, Verkehr und Kommunikation (UVEK) lobte die Amtsführung Crons und sprach ihm sein Vertrauen aus.
Zweites Verfahren läuft
Am Dienstag wurde in der Sendung «10 vor 10» des Schweizer Fernsehen bekannt, dass die Basler Staatsanwaltschaft auf Grund einer Strafanzeige seit letzter Woche ein zweites Strafverfahren gegen Verantwortliche der Batigroup im Jahre 2002 führt, und zwar wegen möglichen Bilanzfälschungen. Cron war damals in leitender Funktion bei dem Baukonzern tätig gewesen.
Markus Melzl, Sprecher der Basler Staatsanwaltschaft, sagte gegenüber dem Schweizer Fernsehen, dass letzte Woche ein Strafverfahren gegen die Verantwortlichen der Batigroup im Jahr 2002 eröffnet worden sei.
Untersucht würden Buchungen im Zusammenhang mit dem Messeturm in Basel und der Expo 02 im Jahr 2002. Es gehe um Bilanzfälschung und einen Betrag von 7 bis 7,5 Mio. Franken. (NZZ, 11.01.2006)
siehe auch:
10 vor 10, 10.01.2006
10 vor 10 Recherchen zeigen, dass am letzten Freitag die Staatsanwaltschaft Basel-Stadt ein neues Strafverfahren gegen Batigroup-Verantwortliche eröffnet hat. Der Verdacht lautet auf Fälschung der Geschäftsbilanz. Im Visier der Ermittler ist die ganze Firmenspitze.
(benötigt Real Player)