Luftverkehr und Umwelt im Verkehrshaus
Fliegen ist faszinierend, hat aber, was den Klimaschutz anbelangt, auch seine Schattenseiten. Das Schweizerische Verkehrshaus in Luzern beleuchtet das Thema Luftverkehr und Umwelt in der Luftfahrthalle neu mit einem eigenen Ausstellungsteil, der am Mittwoch eröffnet worden ist. In der 33-jährigen Halle ist auch die Fluggesellschaft Swiss mit einem kleinen Auftritt präsent. Zudem sind im Obergeschoss zahlreiche neue Helikopter- Modelle aus einer privaten Sammlung zu bewundern sowie, im Rahmen einer Sonderschau, einige flugfähige Jet-Modelle des Swiss Jet Teams.
Mit verschiedenen Exponaten, Tafeln und Bildern werden auf wenigen Quadratmetern die häufigsten Fragen zu Luftverkehr und Umwelt sowie Möglichkeiten zu einem besseren Klimaschutz gezeigt. Die Besucher können auf Wärmeplatten die Erwärmung der Erde erfühlen, mit einer Klima- Waage die persönliche Klimabelastung herausfinden und an vier aufeinander gestapelten Fässern Kerosin sehen, wie viel Treibstoff ein Retourflug von Zürich nach New York pro Sitzplatz braucht. Der Energieverbrauch von Flugzeug, Zug und Auto lässt sich per Knopfdruck für verschiedene Reiseziele in Europa ermitteln und vergleichen.
Eine immer besser werdende Technik sorge zwar dafür, dass Flugzeuge jedes Jahr durchschnittlich ein bis zwei Prozent weniger Energie verbrauchten, heisst es in der Ausstellung. Diese Fortschritte würden jedoch durch das starke Wachstum des Flugverkehrs von jährlich vier bis sechs Prozent zunichte gemacht. Die Hälfte der Passagiere, die aus der Schweiz abflögen, lege eine Strecke von weniger als 600 Kilometern zurück. Solche Kurzstreckenflüge seien aber ineffizient, da bei ihnen die Start- und Landephasen verhältnismässig lang seien. Viele dieser Flüge liessen sich durch Reisen in einem Hochgeschwindigkeits- oder Nachtzug ersetzen, die viel klimafreundlicher fahren würden. (NZZ, 02.12.05)