Weil ihm eine Verurteilung wegen Veruntreuung droht, soll Bazl-Chef Raymond Cron den Hut nehmen. Das wird in Zeitungskommentaren gefordert. Cron könne kaum weiter auf das Vertrauen der Öffentlichkeit zählen.
Wie der Verkehrsminister seinen ersten Mann im Bazl nach einer Verurteilung weiter stützen wolle, müsse er zuerst noch glaubhaft darlegen, schreibt der «Tages-Anzeiger». Es sei jedenfalls schwer vorstellbar, dass Cron weiter auf das Vertrauen der Öffentlichkeit in seine Amtsführung zählen könne.
Der «charakterliche Mangel, sich gegenüber seinen Chefs nicht loyal verhalten zu haben», werde an Cron haften bleiben, sagt der «Bund». Damit werde er eine Last für seinen Chef: «Tauchen künftig Zweifel an Cron und seiner Amtsführung auf, fallen sie unweigerlich auf den Verkehrsminister zurück.»
Auch verstärke Leuenbergers Rückendeckung bei vielen das diffuse Gefühl, dass man die Kleinen hänge und die Grossen laufen lasse. Veruntreuung sei ein schwerwiegendes Vergehen. Auf jeden Fall bleibe ein schaler Nachgeschmack.
Für die «Basler Zeitung» steht die Frage im Raum, ob jemand, der unrechtmässig mit fremdem Geld umgeht, für den verantwortungsvollen und schwierigen Posten eines Bazl-Chefs geeignet ist. Der vor knapp zwei Jahren als Hoffnungsträger beim Bazl angetretene Cron stehe in einem bedenklichen Licht.
«Es bleibt bloss der Rücktritt», befand «Die Südostschweiz». So könne Cron weiteren Schaden vom Bazl abwenden. Ein angeschlagener Chef würde den Kritikern dieses exponierten Bundesamtes zu viel Angriffsfläche liefern.
In den Westschweizer Zeitungen wurde der Berichterstattung über die Affäre am Dienstag auffallend wenig Raum gewährt. Auch gab es dazu keine Kommentare. (cpm/sda) (TA, 22.11.05)