Kloten. - Schon die Tatsache, dass Unique die Dachziegelklammerung in den neuen Ost- und Südanflugschneisen aus dem Fluglärmfonds bezahlte, stiess den Ostschneisern vor einem Jahr sauer auf. Jetzt kritisieren sie, dass der Flughafen aus diesem Topf auch Gutachter und Anwälte entlöhnt, die mit Hausbesitzern um die Höhe von Entschädigungen wegen Minderwerts ringen. Das sei «Geld, das Unique gar nicht gehört», teilte die Organisation Bürgerprotest Fluglärm Ost gestern mit. Der Fluglärmfonds, den jeder Passagier mit einem «Lärmfünfliber» und die Airlines mit lärmabhängigen Landegebühren äufnen, sei lärmrelevanten Massnahmen wie Schallschutz und Entschädigungen vorbehalten und dürfe nicht zweckentfremdet werden. Und einmal mehr bemängeln die Fluglärmopfer «die fehlende Transparenz». Unique-Finanzchef Beat Spalinger bestätigt den Sachverhalt, weist die Kritik aber zurück.
Auszug:
... Hinzu kommen schwer schätzbare Kosten für formelle Enteignungen bzw. Entschädigungen für den Minderwert von Häusern, die neu mit Fluglärm eingedeckt werden. Hier rechnet Unique mit 0,8 bis 1,2 Milliarden Franken.
... Wenn der Flughafen dafür hohe Rückstellungen machen und diese bilanzieren müsste, droht schlimmstenfalls der Konkurs. Am liebsten sähe es der Flughafen, wenn die öffentliche Hand, vorzugsweise der Bund, die Trägerschaft für den Lärmfonds übernähme.
(TA, 12.11.05)