KLOTEN - Die Zürcher Flughafengesellschaft Unique macht einen weiteren Versuch, die Fluglärmproblematik doch noch auf Bundesebene zu lösen. Dies bestätigt Unique- Finanzchef Beat Spalinger. Der Vorstoss sieht vor, dass der Bund den Lärmfonds des Flughafens übernehmen soll, ebenso das Recht, Lärmgebühren einzuziehen.
Dafür sollen die Lärmentschädigungen vom Bund finanziert werden. Laut Spalinger ist das für den Bund keine Bürde, da die Entschädigungen von rund einer Milliarde Franken über die Lärmgebühren in den nächsten 20 Jahren finanziert werden. Eingebracht werden soll der Vorschlag im Parlament. Dort ist der Vorschlag im Ständerat gescheitert.
Für Unique wäre die Bundeslösung günstig, da bei einer privaten Lösung die Zinsen rund doppelt so hoch wären wie bei einer staatlichen. Für den Flughafen ist es wichtig, dass der Lärmfonds aus der Bilanz verschwindet, denn für Ende nächstes Jahr rechnet Spalinger damit, dass erste Klagen vom Bundesgericht abschliessend beurteilt werden. Ohne Auslagerung des Lärmfonds müsste Unique Rückstellungen machen und einen Verlust von gegen 100 Millionen Franken ausweisen. Wenn alle Klagen abgeschlossen sind, wird die Rückstellung so gross, dass Unique der Konkurs droht. (Sonntagszeitung, 11.09.05, Seite 9)