«Zürich ist eine glückliche Stadt», sagte Stadtpräsident Elmar Ledergerber heute vor den Medien in Zürich. Laut der vierten Bevölkerungsbefragung 2005 leben knapp 90 Prozent der Zürcherinnen und Zürcher gerne in der Stadt. Die Zürcherinnen und Zürcher schätzen an ihrer Stadt vor allem den See und die Lage, das kulturelle Angebot und den öffentlichen Verkehr. Hauptproblem ist - wie bei allen Bevölkerungsbefragungen seit 1999 - der Verkehr. Politik: Viel Vertrauen, wenig InteresseWeitere grosse Probleme sehen die Befragten in der Kriminalität, der Ausländerthematik und der Arbeitslosigkeit. Das Drogenproblem - eine Herausforderung für die Stadt in den letzten Jahren - erreichte einen Tiefststand seit sechs Jahren. Als nicht mehr so gravierend wird das Wohnungsproblem wahrgenommen.
Das Vertrauen der Bevölkerung in die Behörden ist gross. Die Zürcherinnen und Zürcher zeigen aber kaum Interesse an lokaler Politik. In den Städten Bern und Basel ist dies umgekehrt: Laut Umfragen ist dort das Interesse an lokaler Politik grösser, das Vertrauen in die Behörden jedoch kleiner als in Zürich.
Problem Südanflüge
Die Stadtzürcher Wohnqualität wird von der Mehrheit als sehr gut bewertet. Die Bewohnerinnen und Bewohner der Quartiere im Norden der Stadt - Hirzenbach, Schwamendingen und Seebach - sind jedoch unzufriedener als noch vor zwei Jahren. Laut Ledergerber sind dafür vor allem die vor knapp zwei Jahren eingeführten Südanflüge auf den Zürcher Flughafen verantwortlich. Der Stadtrat setze sich nach wie vor für die Abschaffung der Südanflüge ein.
Die Resultate sind für den Stadtrat nach eigenen Aussagen einen Ansporn und Aufforderung mit seiner Politik weiterzumachen. Damit würden nun weitere Schwerpunkte gesetzt so etwa beim Wohnungs- und beim Kinderbetreuungsangebot.
Die Bevölkerungsbefragung wurde im März und April 2005 telefonisch durchgeführt. 2502 zufällig ausgewählte Einwohnerinnen und Einwohner aus verschiedenen Quartieren und Kreisen der Stadt Zürich wurden befragt. (sam/sda) (TA, 09.09.05)