Zürichsee-Zeitung rechtes Ufer
Südanflug: Die Schneiser forderten in Zürich die Einführung des gekröpften Nordanflugs.
Rund 5000 Schneiser demonstrierten am Samstag in Zürich gegen die Südanflüge. Der Wädenswiler Stadtpräsident Ueli Fausch verlangte Rechtssicherheit und eine harte Haltung gegenüber Deutschland.
Gelber Schneiser-Widerstand statt blaue «Züri-Trams»: Südanflug-Gegner blockierten auf ihrem bewilligten Demonstrationszug für kurze Zeit den Zürcher Paradeplatz. (Reto Schneider)
Sie machten einen Riesenkrach, aber sie blieben friedlich. Zirka 5000 Südschneiser zogen am Samstagnachmittag mit
Trillerpfeifen und ihren gelben Widerstands-Utensilien vom Landesmuseum über die Bahnhofstrasse zum General-Guisan-Quai. An der dortigen Schlusskundgebung forderten mehrere Redner die rasche Einführung des gekröpften Nordanflugs – unter anderem Wädenswils Stadtpräsident Ueli Fausch (FDP).
Die Südanflüge seien in der kantonalen Raumplanung nicht vorgesehen, sagte Fausch – und schlussfolgerte: «Der Staat missachtet selber geltendes Recht. Das hört man sonst von so genannten Bananenrepubliken.» Auf der Strasse gelte es, Gegendruck zu erzeugen: «Wir demonstrieren hier für unseren Rechtsstaat, für unsere Rechts-sicherheit, für unsere Schweiz.»
Hart verhandeln
In den falschen Hals geraten sind Fausch auch die einseitigen Verordnungen Deutschlands und die aktuelle Drohung, die Sperrzeiten auszudehnen. Für den Wädenswiler Stadtpräsidenten ist klar: «Deutschland will uns wirtschaftlich diskriminieren.» Am Verhandlungstisch müssten nötigenfalls auch andere Dossiers ins Spiel gebracht werden, forderte Fausch. «Es gibt nicht nur den Flug-, sondern auch den Landverkehr», sagte er – und erntete Applaus von den Schneisern.
Richard Hirt, Präsident des Fluglärmforums Süd, zeigte sich am Rande der Demonstration enttäuscht darüber, dass seitens des Bundes keine Reaktion auf die Drohungen aus Deutschland erfolgt seien: «Man hat das Gefühl, dass das Dossier in Bern nicht geführt wird», sagte Hirt.
Unter den Kundgebungsteilnehmern vertreten waren auch Delegationen der Gemeinden Küsnacht, Zumikon, Männedorf und Uetikon. Ruedi Hunziker, Ortspräsident der FDP Uetikon, sagte: «Seit der Einführung der Südanflüge können wir nicht mehr ausschlafen. Das sind sich diejenigen, die uns belächeln, nicht bewusst.» (asü) (ZSZ, 05.09.05)