Neues Betriebsreglement katastrophal - Zementierung der Süd- und Ostanflüge
Fluglärmforum Süd geht bis vor Bundesgericht
Das Fluglärmforum Süd, die überregionale Plattform der 33 Städte und Gemeinden im Süden des Flughafens Zürich, beschreitet erneut den Rechtsweg. Das Fluglärmforum Süd zieht den Entscheid des Bundesamts für Zivilluftfahrt (BAZL) an die Eidgenössische Rekurskommission für Infrastruktur und Umwelt weiter und geht gegebenenfalls bis vor Bundesgericht. Das neue Betriebsreglement sieht keine Kapazitätsbegrenzung vor, bringt mit dem Wide Left Turn noch mehr Fluglärm im Süden und für den
Osten eine markante Mehrbelastung. Der Süden als dichtest besiedeltes Gebiet der Schweiz wird in den kritischen Randstunden am Morgen und Abend in keiner Weise entlastet.
Das vom Bundesamt für Zivilluftfahrt genehmigte Betriebsreglement zementiert den Rechtsbruch gegenüber der Bundesverfassung und der im Kanton Zürich geltenden Raumplanung. An der heutigen Sitzung des Steuerungsausschusses des Fluglärmforums Süd wurde beschlossen, Beschwerde gegen den BAZL-Entscheid zu führen.
Minimierung der Bevölkerungsinteressen
Maximierung für den Flughafen
Die deutsche Verordnung, welche zu den widerrechtlichen Südanflügen geführt hat, wird im vorliegenden Betriebsreglement als geltendes Recht betrachtet. Damit zementiert das Betriebsreglement die Süd- und Ostanflüge und schafft eine denkbar schlechte Ausgangslage für die neuen SIL-Verhandlungen sowie die Gespräche mit Deutschland. Wiederum, so erklärt Richard Hirt, Präsident des Fluglärmforums Süd, würden die Bedürfnisse des Flughafens maximiert, diejenigen der Bevölkerung missachtet und minimiert. Dies sei katastrophal.
Weitere dringende Beschwerde Anfang April
Neben dem Weiterzug des Betriebsreglements führt das Fluglärmforum Süd bereits zu Beginn April eine weitere dringliche Beschwerde. Das neue Betriebsreglement macht keine konkreten Angaben über das Absinken im Südanflug aus den neuen Warteräumen über dem Kanton Schwyz und dem unteren Zürichsee. Geregelt ist dies lediglich in einem halb-offiziellen Dokument von Skyguide. Eine amtliche Veröffentlichung ist nicht vorgesehen. Ein solches Vorgehen ist nach Auffassung des Fluglärmforums Süd falsch, weil der vorgegebene flache Anflugwinkel von 1,9 Grad noch mehr Dörfer und Städte mit zusätzlichem Fluglärm eindeckt, ohne dass die Bevölkerung entsprechende Mitspracherechte erhalte. Möglich wären nämlich Anflugwinkel über 3 Grad, welche wesentlich weniger Menschen mit Fluglärm belasten würden.
Das Fluglärmforum Süd ist seit dem Beitritt der Gemeinden des linken Zürichsee- Ufers zu Beginn 2005 mit über 270\'000 Einwohnerinnen und Einwohnern die führende politische Plattform in der Flughafen-Frage. Im Fluglärmforum Süd zusammengeschlossen sind 33 direkt betroffene Gemeinden aus den Kantonen Zürich, Schwyz und Zug. Im Kanton Zürich umfasst das Fluglärmforum Süd die Städte und Gemeinden aus den Bezirken Uster, Meilen, Teile von Pfäffikon sowie Horgen und Affoltern. Der Süden des Flughafens ist mit der Stadt Zürich das am dichtesten besiedelte Gebiet der ganzen Schweiz.
Fluglärmforum SüdPlattform der Gemeinden und Städte im Süden des Flughafens Zürich
Fällanden, 30. März 2005