Die Lufthansa sichert der Swiss den Fortbestand der Langstrecke zu. Neues Kapital müssen die Altaktionäre nicht mehr einschiessen
Lufthansa und Swiss sind nach dem Bekanntwerden ihrer Gespräche unter Druck geraten, die Verhandlungen zum Abschluss zu bringen. Am Montag findet ein Aktionärstreffen statt. (NZZ, 13.3.05)
Auszug:
Kontrolle und Hub
Wie der «NZZ am Sonntag» andere zuverlässige Quellen aus dem Umkreis der Swiss und der Lufthansa erklären, zielt die Lufthansa auf die Übernahme der Kontrolle bei Swiss. «Es wird seit Monaten ernsthaft verhandelt», sagt ein Insider beim deutschen Flugkonzern. Ob dies über eine Holdingstruktur wie bei der Übernahme der KLM durch die Air France bewerkstelligt werden soll, ist noch nicht bekannt. Möglich sei auch eine etappenweise Übernahme der Aktienmehrheit durch die Lufthansa. Sicher ist, dass die Swiss zumindest vorläufig eine Mehrheit von Schweizer Aktionären braucht, um ihre internationalen Flugverkehrsrechte nicht zu verlieren. Bei einem Einstieg sollen die Deutschen ihren Swiss- Verhandlungspartnern das Langstreckennetz in seiner derzeitigen Grösse zugesichert haben. «Damit wäre eine Netzwerkgesellschaft mit Hub in Zürich gesichert», sagt ein Insider. Eventuell sei sogar eine Erhöhung der Langstrecken-Flotte von 18 auf 20 Maschinen möglich.
Eine wesentliche Bedingung für die Übernahme sei jedoch, dass die Swiss in absehbarer Zukunft die schwarzen Zahlen erreichen werde. Dazu wäre allerdings eine Einigung mit den Personalverbänden über die von der Swiss geforderten Einsparungen in Höhe von jährlich 300 Millionen Franken ab 2007 nötig.