Rund 600 Menschen haben laut den Veranstaltern in Gockhausen gegen die Anflüge von Süden auf den Flughafen Kloten protestiert. Auch die Stadt Zürich kritisierte gestern das Anflugregime und erklärte sich mit den Betroffenen solidarisch. (TA 30.10.04)
Thomas Morf, Präsident des Vereins «Flugschneise Süd - Nein», hat in seiner Ansprache der Freude Ausdruck gegeben, dass der Widerstand der Südgemeinden auch nach einem Jahr ungebrochen sei. Die Wut auf Verkehrsminister Moritz Leuenberger sei geblieben, nachdem er im letzten Frühjahr mit seiner Unterschrift die Südanflüge besiegelt habe.Morf forderte das Ende der Südanflüge sowie die schnelle Einführung des gekröpften Nordanfluges. Das derzeitige Flugregime stelle eine klaren Rechtsbruch dar.
Mit einem Fackelzug durch Zürich-Schwamendingen hatten bereits am Freitagabend rund 500 Personen gegen Südanflüge und -starts demonstriert. Die Demonstranten forderten eine neunstündige Nachtruhe sowie die Beschränkung der jährlichen Flugbewegungen auf 250’000.
Die Südanflüge auf den Flughafen Zürich wurden am 30. Oktober 2003 eingeführt, weil Deutschland nach dem Scheitern des Staatsvertrages mit der Schweiz eine einseitige Verordnung verfügte. Seither dürfen Flugzeuge werktags vor 7 Uhr und an Wochenenden vor 9 Uhr morgens nicht mehr von Norden her landen.
An Abend sieht das Regime vor, dass der Flughafen unter der Woche ab 21 Uhr und an Wochenenden ab 20 Uhr nicht mehr von Norden angeflogen werden darf. Seit Einführung des Anflugregimes zählte die Flughafenbetreiberin Unique 7100 Landungen von Süden her. Dies bei jährlichen 260’000 An- und Abflügen. (nab/sda)