ZÜRICH - Die Immobilien in der Südanflugschneise des Zürcher Flughafens haben innert eines Jahres rund 15 Milliarden Franken an Wert verloren. Diese Zahl liefert eine Studie der Stiftung gegen Fluglärm, die zudem hohe Steuerausfälle befürchtet. (CASH-Online, 20.10.2004)
Vor gut einem Jahr, am 30. Oktober 2003, haben mit dem neuen Anflugregime die Südanflüge begonnen. Termingerecht zu diesem Jubiläum präsentierte die Stiftung gegen Fluglärm am Flughafen Zürich die neue Studie. Seit der Einführung des neuen Regimes seien Verluste in Milliardenhöhe zu erwarten, hiess es da.
Dieser Werteverlust beruhe auf der Analyse von 38 Gemeinden rund um den Flughafen Zürich, vor allem im Gebiet der Südanflüge und einem Teil der Ostanflüge. Verfasst wurde die Studie vom St. Galler Raumplanungsbüro Strittmatter Partner im Auftrag der Stiftung gegen Fluglärm.
Der gesamte Immobilienwert der untersuchten Gemeinden wurde auf 140 Milliarden Franken errechnet. Nicht berücksichtigt wurden gemäss einem Communiqué Immobilien der öffentlichen Hand sowie geschlossene Gewerbe- und Industriezonen.
"Kein Staudamm und keine Errichtung eines Kernkraftwerks hat ein vergleichbares Volksvermögen vernichtet wie die Einführung der Südanflüge", sagte Jacob Zgraggen, Präsident der Stiftung gemäss Redetext vor den Medien. Dem zu erwartenden Werteverlust stünden den rund 300 000 betroffenen Menschen keine neuen wirtschaftlichen Wertschöpfungen gegenüber.
Die Stiftung gegen Fluglärm erwartet zudem Steuerausfälle von jährlich über 100 Millionen Franken. Befürchtet wird ausserdem, dass die Banken künftig hohe Rückforderungen an die Eigentümer der Immobilien in den betroffenen Gemeinden stellen werden.