Im Gebiet der Südanflugschneise im Kreis 12 findet ein beschleunigter Anpassungsprozess an die neuen Rahmenbedingungen statt. Die Zahl der Bewegungen (Zu- und Wegzüge) hat sich im 2. Quartal gegenüber dem Vorjahr um ein Drittel erhöht.
Ungleichgewicht verstärkt sich
Gegenüber dem Vorjahr haben sich die Zuzüge ausländischer Personen im ersten Halbjahr 2004 um ein gutes Viertel (26,6%) erhöht, während deren Wegzüge nur geringfügig zunahmen (6,9%). Fast zahlengleich sind die Werte der schweizerischen Bevölkerung, aber in umgekehrter Verteilung: Hier sind es die Wegzüge, die um 25,3% zulegten, während die Zuzüge um nur 7,0% zunahmen. Ein ohnehin schon bestehendes Ungleichgewicht wurde dadurch verstärkt: Wurden im ersten Halbjahr 2003 erst 56 ausziehende Schweizerinnen und Schweizer durch Ausländerinnen und Ausländer ersetzt, so sind es ein Jahr später 176. Die Zunahme des Anteils ausländischer Bürgerinnen und Bürger hat sich im überflogenen Gebiet also deutlich beschleunigt.
Für den Bericht «Monitoring zum Südanflug», welchen Statistik Stadt Zürich zum dritten Mal veröffentlicht, wurden auch Interviews mit den wichtigsten Wohnungsvermietern in der Südanflugschneise durchgeführt. Mehr als die Hälfte der Befragten bestätigt, dass die Wohnungsvermietung in diesem Gebiet schwieriger geworden sei, und dass die Zahl der Kündigungen zugenommen habe. Mietzinssenkungen indessen sind selten. Viel häufiger versuchen Vermieterinnen und Vermieter, den Mietwert ihrer Wohnungen durch den Einbau von Schallschutzfenstern zu erhalten.
Zweigeteilter Markt
Eine Zweiteilung des Marktes zeichnet sich ab: Luxuriöse Wohnungen sind im Fluglärmbereich schwierig zu vermieten, während einfache problemlos Mieter finden. Im Teilmarkt der günstigen Wohnungen ist der Anteil ausländischer Mietinteressentinnen und -interessenten besonders hoch. So meint ein Vermieter: «Kein Problem: Die Ausländer akzeptieren den Fluglärm, und Schweizer kommen nicht mehr.»
Quelle: Stadt Zürich