Die Gemeinden im Norden, Osten und Westen des Flughafens Kloten fordern, dass die Flieger jeweils zwischen 10 und 14 Uhr gegen Süden starten. Die Gemeinden sprachen gegenüber den Medien von einer Konsenslösung. Die Vertreter des Südens waren aber nicht dabei. Die Anderen warfen dem Süden vor, Frontalopposition zu machen. Jetzt reagieren der Verein Flugschneise Süd Nein (VFSN) und die Stiftung gegen Fluglärm sowie die Gemeinde Zollikon mit Medienmitteilungen. Klarer Grundtenor: Es darf keine Südstarts geben. Der VFSN kritisiert, dass «dünn besiedelte Regionen unter fadenscheinigsten Vorwänden den Fluglärm in den Süden abzuschieben versuchen». Dies geschehe getreu dem Motto: «Uns die Arbeitsplätze, euch den Fluglärm.» Der VFSN meint, dass die geforderten Südstarts geradeaus einzig dem Flughafen nützen würden. «Sie bringen ihm mehr Kapazität», heisst es in der Mitteilung. Von einem Konsens könne keine Rede sein. «137 Gemeinden hört sich zwar nach viel an, weil diese Gemeinden aber sehr dünn besiedelt sind, vertreten sie nur einen Bruchteil der Bevölkerung», schreibt der VFSN.
Die Stiftung gegen Fluglärm spricht von einem Versuch, den «Schwarzen Peter» des Fluglärms auf die Stadt Zürich und den Zürcher Süden zu verlagern. «Dieser Versuch ist zum Scheitern verurteilt», schreibt die Stiftung. Ohne die dort wohnenden über 500 000 Menschen gebe es keine Lösung in Sachen Fluglärm, heisst es weiter. Gerechnet wird vor allem mit dem Einsatz der Stadt Zürich und der Gemeinden in Zürichs Süden, um dem «einseitigen Anspruch der anderen Flughafenanlieger zu entgegnen».
Nicht einbezogen
Die Gemeinde Zollikon macht den Anfang. Sie wehrt sich gegen Südstarts, weil diese «insbesondere den Sennhof und den Zollikerberg zusätzlich belasten». Sie tangierten generell die Wohn- und Lebensqualität im Dorf, schreibt die Gemeinde in einer Mitteilung. Von einer Konsenslösung könne nicht gesprochen werden, «denn die Gemeinden im Süden wurden in diese Meinungsfindung nicht einbezogen».
Für Gemeinderat Sascha Ullmann (GLP) ist auch klar, warum: «Es wird eine Lösung präsentiert, welche die Bevölkerung im Süden massiv mehr belasten würde». Der Vorschlag berücksichtige die Bevölkerungsdichte des Südens in keiner Art und Weise, heisst es weiter. Lärm solle nicht breit gestreut sondern so gebündelt werden, damit er möglichst wenig Menschen beeinträchtigt, hält Ullmann fest. (zuonline.ch)