Der Fluglärm überschreite in St. Gallen die gesetzlichen Grenzwerte nicht, heisst es in einer Mitteilung der Stadt vom Mittwoch. Die Belastungen hätten aber "spürbar zugenommen".
Mit dem Beitritt zum Verein Region Ost wolle man auch ein Zeichen der Solidarität mit den Regionen Winterthur, Wil und Hinterthurgau setzen, die dem Fluglärm massiv stärker ausgesetzt seien.
Dem Verein Region Ost gehören rund 85 Gemeinden der Kantone St. Gallen, Thurgau und Zürich an. Die Interessenvereinigung bekennt sich zum volkswirtschaftlichen Nutzen des Flughafens Zürich, wehrt sich aber auch dagegen, dass die Ostschweiz zum "Lärmabfallkübel" wird, wie es heisst.
Grund für diese Befürchtung sei die einseitige Verordnung Deutschlands zur Beschränkung des Luftraums zu bestimmten Zeiten. Dies zwinge die Schweiz, ihren Sachplan Infrastruktur und das Betriebsreglement des Flughafens Zürich anzupassen - "mit noch ungewissen Folgen für die Ostschweiz".
Kommentar VFSN:
Halten wir fest: 96% des Fluglärms bleibt im Kanton Zürich! 2% bekommt Süddeutschland, bleibt für die restliche Schweiz noch 2% von denen der Aargau, Schaffhausen und St. Gallen (z.B. Rapperswil) den „Löwenanteil" bekommt. Was für die Stadt Gallen übrig bleibt, lässt sich kaum noch berechnen. 0.015%? Statt wie früher 0.011%? Das ist zu viel für St. Gallen, die schwer betroffenen Stadt muss sofort entlastet werden. Um die Anzahl Überflüge über St. Gallen auf 4000m Höhe zu reduzieren, konzentriert man sie lieber dort, wo noch mehr Menschen wohnen, aber mit 300 m überflogen werden. St. Gallen nennt das „faire Fluglärmverteilung!
St. Gallen ist 63 km vom Flughafen Zürich entfernt! Oder hören die St. Galler etwa den Fluglärm des nur 25 km entfernten Flughafens Friedrichshafen?
Zum Vergleich die Entfernung einiger anderer, ebenfalls vom Flughafen Zürich „schwer betroffenen" Städte :Zug: 28 km
Rapperswil (ebenfalls Kanton St. Gallen): 30 km
Luzern: 46 km
Olten: 50 km
Basel: 69 km
Solothurn: 79 km
Bern: 96 km
Wir warten gespannt darauf, bis sich Bern und Basel ebenfalls über den unerträglichen Lärm beschweren, sich beklagen zum „Lärmabfallkübel" (Unwort des Jahres) zu werden. Aber wir freuen uns, dass Mailand angekündigt hat per 1. April 2016 dem Fluglärmforum Süd beizutreten. Mit dem Beitritt will Mailand auch ein Zeichen der Solidarität mit den Regionen Schwamendingen und Pfannenstiel setzen.