Liebe Mitglieder
Der Monat begann wie der alte aufgehört hatte: Das BAZL liest dem Flughafen die Wünsche von den Lippen ab und erfüllt sie umgehend.
Die wichtigsten News:- Der Titel ist falsch. Er müsste heissen: „Das BAZL erfüllt seinen Kunden, der Luftfahrtindustrie im Allgemeinen und dem Lufthansakonzern im Speziellen, jeden Wunsch, und besteht deshalb darauf, den Flugplatz Dübendorf auf jeden Fall weiter zu betreiben: Bundesrat prüft Dübendorf zivilaviatisch weiter zu nutzen (BAZL).
- Auch folgender Artikel zeigt, von „prüfen“ keine Spur, der Entscheid wurde in aller Stille längst gefällt: In Dübendorf soll weiterhin geflogen werden (NZZ).
- Erfreulich und schon fast unglaublich. Geschlossen und quer durch die Parteien wird der Beschluss des Bundes klar, diskussionslos und mit Empörung abgelehnt und allen künden an den Beschluss zu bekämpfen. Alle? Leider nicht ganz. Einer Partei ist die Befindlichkeit einer ausländischen Fluggesellschaft viel wichtiger als das Wohlergehen des eigenen Volkes: Zürcher Politiker wetzen die Messer (TA).
- Unglaublich, Rita Fuhrer ist wieder da! Der Entscheid war erst seit ein paar Minuten offiziell bekannt, die Ausschreibung für den Betrieb des zivilen Flughafens Dübendorf noch nicht einmal veröffentlicht, aber rein zufällig hat Rita Fuhrer und ihre Stiftung schon ein fertig ausgearbeitetes Konzept auf dem Tisch. Steuergelder kostet das angeblich nicht, alles wird von der Stiftung bezahlt. Die Stiftung hat je nach Quelle 1 – 75 Angestellte, gemäss Eigendeklaration deren 19. Der wohl springende Punkt: „Die Stiftung arbeitet auf der Grundlage einer Leistungsvereinbarung mit dem VBS.“ Somit Steuergelder durch die Hintertür: Rita Fuhrer will mit ihrer Stiftung den Flugplatz betreiben (TA).
- Hinter den Kulissen legte sich alles, was in der Luftfahrtbranche einen Namen hat, ins Zeug: Wie die Fliegerlobby für den Flugplatz Dübendorf kämpfte (TA).
- Aber so ganz ist man der Luftfahrtlobby zum Glück doch nicht ausgeliefert: Wie der Kanton Zürich einen Zivilflughafen Dübendorf verhindern kann (TA).
- Interessant, das EU-Gericht behauptet, dass Deutschland der Schweiz nicht verboten habe den deutschen Luftraum zu durchfliegen, sondern, dass nur ein paar An- und Abflugrouten geringfügig verlegt werden mussten. Da haben wir doch die Lösung für den Gotthard: Wir müssen die Durchfahrt von EU-Lastwagen und deutschen Ostertouristen gar nicht beschränken oder gar verbieten, wir müssen nur eine „Routenänderungen“ (z.B. über den Brenner) veranlassen: Schweizer Schlappe vor dem höchsten EU-Gericht (NZZ).
- Wen interessiert schon ein Bundesgerichtsentscheid? Den Flughafen und das BAZL zuletzt, man findet immer einen Weg seine Wünsche umgehend zu erfüllen: BAZL setzt sich über Bundesgerichtsurteil hinweg (TA).
- Offiziell war ein Sicherheitsvorfall Grund für das Gesuch um Messflüge während der Nacht einzureichen. Der Vorfall fand allerdings nachweislich erst 11 Tage nachdem die Verordnung in Kraft gesetzt worden ist, statt. Leider getraute sich der Tages-Anzeiger in seinem Bericht nicht auf diesen Fakt hinzueisen: BAZL und Flughafen Zürich AG als Hellseher (VFSN).
- Ein überflüssiges Hick Hack, reine Energieverschwendung. Die Politiker sollten diese Energie besser dazu investieren, dass deutsche Ostertouristen zu einer "geringfügigen Routenänderung" bewegt werden. Einfach nur den Staatsvertrag zu bekämpfen bringt gar nichts, dafür bräuchte es flankierende Massnahmen, z.B. „Routenänderungen“: Staatsvertrag mit Deutschen: Grüne helfen SVP, SP-Politiker wird ausfällig (TA).
- News vom Flughafen in Kurzform: Bewegungen - wie gewohnt - rückläufig, Pistenverlängerung in Planung, Flughafen Dübendorf unrentabel: Mehr Passagiere, weniger Flüge (NZZ).
- Aufgeben? Jetzt schon? Nicht mit uns! Allerdings wäre es sehr wünschenswert wenn die „Speerspitze“ VFSN vom Fluglärmforum Süd mehr Feuerschutz bekommen würde: «Aufgeben wird der Süden nie» (ZSZ).
- Eigentlich interessant wie viel mediale Aufmerksamkeit die deutsche Fluglinie “Swiss“ in der Schweiz immer noch bekommt. Bald ist auch der letzte Arbeitsplatz der Swiss nach Deutschland verlagert: Swiss spart, Flughafen Zürich kassiert (20min).
- Rhetorische Frage: Warum ist Fliegen so billig? Antwort: Weil der Steuerzahler die Flugpreise mit Milliarden von Franken tief hält: Steuerzahler subventionieren die Airlines (saldo).
- Schon sehr ärgerlich, wenn in einer globalisierten Welt Landesgrenzen plötzlich der massen wichtig werden: Wer regt sich hier fürchterlich auf? (VFSN).
Vor 5 Jahren
- Bei der Variantenoptimierung des SIL blieb die Bevölkerung - wie nicht anders zu erwarten - auf der Strecke: Der SIL-Skandal (VFSN).
- Südstarts waren schon damals eine Bedrohung, auch wenn es viele nicht wahrhaben wollten: Die Angst vor Südstarts geht um (Glattaler).
- Offensichtlich möchte der Flughafen den Lärm im Süden konzentrieren, sonst müsste er sich ja vehement gegen Südstarts wehren: Flughafen für Konzentration des Lärms (NZZ).
Ausblick und Anlässe:
- 07.04.2013 Mahnwache am Flughafen
- 10.04.2013 Info-Abend: Südstarts über Küsnacht!
- 05.05.2013 Mahnwache am Flughafen
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