Adolf Wirth, Richterswil
Deutscher Scheinlärm
Die süddeutschen Fluglärmgegner verteidigen nun schon seit Jahren mit grosser Sturheit und Vehemenz einen Scheinlärm. Eine deutsch-schweizerische Lärmstudie hat bekanntlich bewiesen, dass es im süddeutschen Raum keinen nennenswerten Fluglärm gibt (unter 58 Dezibel), in der Schweiz hingegen schon, nämlich bis zu 95 Dezibel in dicht besiedelten Gebieten. Bis jetzt haben die Schweizer Verkehrsminister geduldig geschwiegen. Dass Frau Leuthard nun der Kragen geplatzt ist, ist endlich ein Schritt in die richtige Richtung. Bodenloser und vor allem unangebrachter Sturheit soll und vor allem kann man nicht mit Samthandschuhen begegnen. Bravo, Frau Leuthard. Hat sich denn Deutschland jemals für die Indianer- und Kavalleriedrohungen entschuldigt? Das Mass ist voll. Zum Glück hatte jetzt ein Mitglied des Bundesrates endlich die Courage, Klartext zu reden und dem Duckmäusertum gegenüber Deutschland ein Ende zu bereiten. Übrigens hat die Schweiz noch viele Pfeile im Köcher, um den unsäglichen und völlig unnötigen Fluglärmstreit mit Deutschland zu beenden. Zuletzt muss erwähnt werden, dass das «Widmer-Comic» nicht ganz der Wahrheit entspricht, denn die «Swiss-Drohne», welche einen Angriff auf Hohentengen startet, ist eine deutsche Fluggesellschaft.
Ursula Hofstetter, Forch
Profitieren von der Swiss.
Ich verstehe die Aufregung der deutschen Nachbarn in keinster Weise, handelt es sich doch heute bei der Swiss um eine Tochtergesellschaft der deutschen Lufthansa, die nicht unwesentlich zum guten Ergebnis der Airline beiträgt und somit in Deutschland auch Steuern bezahlt. Nachdem es sich bei der Swiss um eine «deutsche» Gesellschaft handelt, sollen unsere Nachbarn in Hohentengen doch auch einen nicht unwesentlichen Teil des Fluglärms übernehmen, zumal auch sie vom Flughafen profitieren.
Petra Garbani, Horgen
Tages-Anzeiger, 29.08.2011, Seite 13