Monatsrückblick März 2010 (VFSN)

Publiziert von VFSNinfo am
Liebe Mitglieder

Mit grosser Verspätung, wohl bedingt durch die absolute Lustlosigkeit der zuständigen Stellen das Problem endlich zu lösen, wurden die Verhandlungen mit Deutschland wieder aufgenommen. Fakten für eine vollständige Aufhebung der DVO sind im Überfluss vorhanden. Wenn man nur wollte...

Die wichtigsten News:
  • Einen so kleinlauten Artikel hat man noch nie in einer Süddeutschen Zeitung gelesen: Bundesverkehrsminister antwortet doch (SB).
    Auch die Landesregierung möchte sich nicht mehr aus dem Fenster lehnen: Land hält sich im Fluglärmstreit zurück (Südkurier).
    Es folgen die üblichen unbedarften Argumente: Angst vor mehr Flugzeugen (Südkurier).
    Inzwischen haben sie endlich begonnen, die Verhandlungen, an denen kein Politiker ein Interesse hat. Solange sich mit dem Fluglärmstreit gut Wahlkampf führen lässt, oder dieser als Alibi für bundesrätliches Engagement genutzt werden kann, wird sich für die geplagte Bevölkerung kaum was ändern, ausser sie schickt diese Politiker endlich in die Wüste: Schwache Hoffnung auf Bewegung im Fluglärmstreit (NZZ).
    Dass der erste Verhandlungstag nichts konkretes bringen würde war klar, aber so schlecht hört sich das nicht an: Fluglärm-Streit: «Wir wollen eine neue Lösung» (TA).
    Argumente hat die Schweiz mehr als genug, fragt sich nur, ob unser Lieblingsbundesrat das Problem wirklich zugunsten der Hauptbetroffenen lösen will. Etwas mehr Mut, etwas mehr Rückgrat, etwas mehr Frechheit, Herr Bundesrat Leuenberger! Nehmen Sie sich doch einfach ein Beispiel an Deutschland, welches geltende Staatsverträge mit der Schweiz schlicht und einfach ignoriert: 
    VCD mahnt neue Priorisierung beim Bahnausbau an (presserelations).
     
  • Ein Faktor der endlich bei den beschönigenden Rechnungen über die wirtschaftliche Wertschöpfung des Flugverkehrs abgezogen werden müsste, denn Fluglärm macht nicht nur Frauen depressiv: Fluglärm macht Frauen depressiv (TA). Doch solange die Allgemeinheit die durch den Flughafen verursachten Gesundheitskosten tragen muss, wird sich nichts ändern. Wie wär‘s mit einer "Gesundheits-Zehnernote" - doch auch damit wäre das Fliegen immer noch viel zu billig.
     
  • Schon wieder wurde das (gemäss eigenen Angaben) absolut neutrale Bundesverwaltungsgericht vom Bundesgericht zurückgepfiffen: Erste Entschädigung für lärmbelastetes Mehrfamilienhaus (Landbote).
     
  • An der Tatsache, dass der Süden viel dichter besiedelt ist (und somit bei gleich viel Überflügen viel mehr Betroffene resultieren), kann auch der BFO (Bürgerprotest Fluglärm Ost) nicht rütteln. Irrtum, mit einer grotesken Aufsichtsbeschwerde versucht er es trotzdem: Der Manipulation beschuldigt (AvU).
    Die Behauptungen sind leicht zu widerlegen: Nicht glaubhaft (Leserbriefe AvU).
     
  • Und schon wieder trägt der Luftverkehr zur Lähmung unserer Wirtschaft bei. Wer hohe Krankenkassenprämien zahlen und viel Steuern zahlen muss, kann kein Geld mehr ausgeben um die Wirtschaft anzukurbeln. Einmal mehr möchte der Nationalrat, dass der Steuerzahler den Luftverkehr sponsern muss: Nationalrat gegen Aufsichtsabgabe für Luftfahrt (NZZ).
     
  • Das hätte Rita Fuhrer so gepasst: Sich ganz in den Dienst Unique zu stellen, ohne auf ihre lästigen Wähler und die gültigen Gesetze (was sie bezüglich Flughafen ja eigentlich bis anhin auch nicht gemacht hat) Rücksicht nehmen zu müssen. Wir wünschen ihrem Nachfolger in diesem heiklen Job etwas mehr Augenmass und vor allem das Erinnerungsvermögen, dass Regierungsräte der Bevölkerung und nicht dem Flughafen verpflichtet sind: Muss Fuhrer auch als Unique-VR abtreten? (TA).
     
  • Die Luftfahrtlobby hat den Durchhaltewillen der Schneiser ganz offensichtlich unterschätzt. Wir sind noch da, in alter Frische aber mit jedem Jahr grösserem Know-how, welcher uns beim Kampf gegen die illegalen Südanflüge hilft: «Schneiser» weiterhin kampflustig (AvU).
     
  • Wie so oft: Schöne Worte, nach acht Jahren dürften endlich einmal Taten folgen: «Einbinden, nicht verknoten» (NZZ).
     
  • Die gute Nachricht zuerst: der gekröpfte Nordanflug ist noch lange nicht gestorben. Die schlechte: Da die neue Techniken nicht kapazitätsfördernd sind, haben sie allerletzte Priorität, man begnügt sich so zu tun als ob man etwas tun würde: Keine Sofortwirkung von Satelliten gegen Lärm (NZZ).
    Es ist immer aufs Neue erstaunlich, mit welchem Einfallsreichtum Argumente zur Verhinderung einer Entlastung der Bevölkerung kreiert werden. Dabei ist es allgemein verständlich, dass bei einer grösseren Genauigkeit der Navigation die Sicherheitsabstände kleiner werden können (sind) und sich  damit mehr Flugzeuge im gleichen Luftraum bewegen können = mehr Kapazität.
     
  • Selbst CEO\'s, die schon aus Marketinggründen auf vollen Optimismus machen müssten, sehe die Lage eher pessimistisch. Ob man die Nachfrageprognose nicht doch noch einmal überdenken sollte? SWISS-Chef: Krise der Luftfahrt dauert noch mindestens vier Jahre (Weser-Kurier).

 

Vor 5 Jahren...

 

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