Nach seinem Ja zum ZFI vor einem Jahr hat sich die Zürcher Bevölkerung jetzt zum zweiten Mal deutlich für ein An- und Abflugregime ausgesprochen, welches möglichst wenig Menschen mit Fluglärm belasten soll. Wir erwarten, dass die Kantonsregierung den Volkswillen respektiert und dafür sorgt, dass er im SIL (Sachplan Infrastruktur Luftfahrt) auch umgesetzt wird. Sie kann sich nicht klar gegen Fluglärmverteilung und Südstarts geradeaus aussprechen, wenn es darum geht eine Initiative zu bodigen und gleichzeitig im SIL bei allen Varianten Südstarts geradeaus vorsehen.
Man müsste meinen, dass jetzt der Ruf nach Fluglärmumverteilung ein für alle Mal vom Tisch sein sollte. Leider ist dem nicht so. Die Zwängerei aus dem Osten nimmt kein Ende, und die nächste Abstimmung (Das Verbot über eine allfällige Pistenverlängerung auch nur abstimmen zu dürfen) steht schon 2010 an. Auch diese Vorlage bezweckt eine Lärm-Umverteilung, und hat langfristig noch gravierendere Auswirkungen auf dicht besiedeltes Gebiet als "Fairflug". Der Fluglärm wird nicht mehr verteilt, sondern gezielt in dicht bevölkerte Wohngebiete abgeschoben. Bevölkerungsschonende Flugregimes werden zum vornherein verunmöglicht.
Das Argument, das Wachstum des Flughafens mit einem Pistenstopp begrenzen zu können, ist ebenso falsch wie die Behauptung, dass Fairflug fair sei. Die Initianten geben offen zu, dass der Flughafen Zürich seine Kapazitäten bedarfsgerecht ausbauen kann. Bedarfsgerecht bedeutet jedoch unbeschränktes Wachstum. Der Ausbau würde aber ausschliesslich zulasten von dicht besiedeltem Gebiet gehen.
Medienmitteilung vom 27.09.2009, Verein Flugschneise Süd - NEIN, Y. Wewerka, Pressestelle
siehe auch:
Fairflug-Initiative haushoch abgelehnt (TA)
«Fairflug»-Initiative abgelehnt (ZOL)
Klare Absage an die Fluglärmverteilungs-Initiative (NZZ)
Klares Bekenntnis der Bevölkerung zum Flughafen Zürich (Unique)