Kleinere Flugzeuge, Zuwachs im Europaverkehr
Die Flughafen Zürich AG musste im vergangenen Jahr einen Rückgang der Passagierzahl um 5,1 Prozent auf 17 Millionen in Kauf nehmen. Für dieses Jahr zeichnet sich eine Erholung ab, die Zahl der Transitpassagiere ist aber weiter rückläufig.
ege. Wie die gesamte Branche bekam der Flughafen Zürich die schlechte Konjunktur in der Luftfahrt im vergangenen Jahr zu spüren. Hinzu kam der Flottenabbau der Swiss, der im interkontinentalen Verkehr nicht kompensiert werden konnte. Während die Zahl der Passagiere im Berichtsjahr um 5,1 Prozent auf 17 Millionen zurückging, reduzierte sich die Anzahl der Flugbewegungen um nur 4,5 Prozent auf 282 000 Starts und Landungen. Das bedeutet, dass vermehrt kleinere Flugzeuge Zürich anflogen. Überproportional rückläufig war das Frachtvolumen. Es sank um knapp 8 Prozent von 422\'000 (2002) auf 390\'000 Tonnen (2003). Hier widerspiegelt sich die Reduktion der Swiss-Langstreckenflotte.
Abstriche im Langstreckenverkehr
2003 konnte der Abbau von Flotten und Streckennetz der Swiss im Europageschäft zu 50 Prozent durch andere Fluggesellschaften kompensiert werden. Der Anteil an Transferpassagieren ging von 38,4 Prozent auf 34,7 Prozent zurück. In den ersten zwei Monaten des laufenden Jahres lag er unter 30 Prozent. Zum Vergleich: Am Flughafen Frankfurt sind mehr als die Hälfte der Fluggäste Umsteigepassagiere; München verzeichnete im vergangenen Jahr 31 Prozent Umsteiger. Seit 2000 hat Zürich 5,7 Millionen Passagiere verloren. Angesichts der guten Passagierzahlen in den ersten zwei Monaten des laufenden Jahres hofft die Flughafendirektion jedoch auf gesamthaft steigende Passagierzahlen im laufenden Jahr. - Der Verkehr in Zürich hat sich weiter auf Europa verlagert. Vier Fünftel der Lokalpassagiere (plus 3,9 Prozent) flogen innerhalb des Kontinents. Die Zahl der Passagiere mit Zielen in Nordamerika und Afrika ging um mehr als 10 Prozent zurück. Weniger gefragt (minus 8 Prozent) waren auch der Ferne Osten und Lateinamerika. - Das Management rechnet nach wie vor mit möglichen Lärmentschädigungen von bis zu 1,5 Milliarden Franken (vor allem für die Abgeltung von erwarteten Wertminderungen von Immobilien). Entschädigungsklagen könnten insbesondere bei Umzonungen erhoben werden, erklärte Finanzchef Beat Spalinger. Bezüglich der Südanflüge wies er darauf hin, dass nur in zwei kleinen Gebieten in Schwamendingen die Immissionsgrenzwerte neu überschritten werden. Im Hinblick auf allfällige Entschädigungsforderungen verwies der Finanzchef auf den «Zurich Airport Noise Fund». Der Fonds wird aus den Lärmtaxen von gegenwärtig 5 Franken pro Passagier und aus den emissionsabhängigen Abgaben für Flugzeuge gespeist. Er ist per Ende 2003 mit 70 Millionen Franken dotiert. Im Zusammenhang mit der Frage der Entwertung von Liegenschaften zitierte Spalinger internationale Studien, wonach die Auswirkung des Flugverkehrs auf den Liegenschaftenmarkt am grössten seien, wenn Unsicherheit herrsche.
Sparen und hoffen auf neue Quellen
Obwohl mit der 5. Bauetappe wesentlich mehr Infrastruktur in Betrieb genommen worden ist, konnte Unique die operationellen Betriebskosten unter dem Vorjahreswert halten. Einsparungen wurden unter anderem mit Stellenabbau, Lohnreduktionen und der Schliessung des Docks B erzielt. Mit dem Abschluss der 5. Bauetappe, deren Gesamtkosten geringer ausfallen dürften als budgetiert, erschliessen sich dem Flughafen neue Einnahmequellen. Im Airside Center, das am 15. September in Betrieb genommen wird, ist praktisch die gesamte Ladenfläche bereits fest vermietet. Lediglich 120 der 8500 Quadratmeter sind noch nicht vergeben.